Rundhofhalle der Schweizer Mustermesse von Hans Hofmann | Basler Baukultur entdecken. No 31

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Die Halle 10–21 der heutigen Messe Schweiz, die sogenannte «Rundhofhalle», gehört zu den herausragenden Basler Bauten der Nachkriegsmoderne mit überregionaler Ausstrahlung. Die Ausstellungshalle besitzt eine architektonische Qualität, die sie zum Symbol ihrer Epoche werden liess – nicht nur der Wirtschaft, sondern auch für das zeitgenössische Lebensgefühl von mindestens drei Besuchergenerationen. Sie vermittelte in den Jahren der Hochkonjunktur das Bild der neutralen Schweiz im Selbstbewusstsein ihrer Produktivität. Das dreigeschossige Gebäude wurde über einem quadratischen Grundriss errichtet. Der Stahlskelettbau hat einen offenen, quadratischen Innenhof, in den eine kreisförmige Galerie gestellt ist. Dieser Innenhof ist das eigentliche Verteilzentrum der symmetrischen Anlage und bildet auch den Orientierungspunkt von den Hallen her. Der Zugang erfolgt mittels vier geschwungener Treppenpaare, die über Wasserbassins schweben. Nach aussen macht der Bau einen geschlossenen Eindruck. Klare Formen bestimmen die Gliederung im Gegensatz zur filigranen Struktur des Innenhofs. Mit der markanten Uhr über dem Eingang setzte Hofmann ein symbolisches Zeichen: das Spitzenprodukt der Schweizer Industrie empfängt die Besucher gleichsam als Logo. Zusätzlich zu seiner architektonischen Qualität machen den Rundbau seine Bedeutung als Zeugnis der Schweizer Wirtschaftsgeschichte und sein Erinnerungswert zu einem Baudenkmal von eidgenössischem Rang. Er ist bis auf wenige Details in seiner originalen Struktur und Ausstattung erhalten. 1990–1993 führten Peter Fierz und Stefan Baader mit grosser Sorgfalt eine Sanierung durch; dabei entstanden – als augenfälligste Neuerung – die vier torähnlichen Einbauten im Innenhof.

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Funktion: Messegebäude
Adresse: Messeplatz 9
Bauzeit: 1953/54
Architekt: Hans Hofmann

Quelle: Faltblatt «Baukultur entdecken» / Schweizer Heimatschutz
Foto: © Bruno Thüring (Denkmalpflege Basel-Stadt)

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