Im Fokus: Die Schlusskritiken an der FHNW

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Nachdem die Schlusskritiken zuletzt pandemiebedingt nur per Videomeeting stattfinden konnten, durfte man am Institut Architektur der FHNW dieses Semester zurück in den realen Raum. Endlich. Natürlich mit strengen Schutzkonzept – und (leider) unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Wobei nicht ganz: Via Videolivestream wurden die Kritiken weltweit übertragen. In Form einer Fotostrecke liefern wir euch die Zusammenfassung der Schlusskritiken, die bewiesen: Für die Qualität der Diskussion ist das direkte Gegenüber unentbehrlich. Und das Architekturmodell – wie insbesondere die Studierenden des 1. Jahreskurses eindrücklich bewiesen.

Schlusskritiken FS2021 Institut Architektur FHNW © Julian Salinas

«Seid mutig!» Wir beginnen den fotografischen Rundgang im 1. Jahreskurs bei den Professoren Axel Humpert und Tim Seidel. Entworfen wurden als Ergänzung zum Campus-Neubau in Muttenz «Hallen» für das konkrete bauliche Experimentieren im Massstab 1:1.

Schlusskritiken FS2021 Institut Architektur FHNW © Claudia Haller

Wie so oft, beginnt das Experiment im Modell: Industrielle Referenzen wurden von den Studierenden zu neuer Architektur verwoben…

Schlusskritiken FS2021 Institut Architektur FHNW © Claudia Haller

Hallo, Fluchttreppe! Eine rote Schönheit verleiht der radikalen Struktur ein neues Gesicht. Die architektonische Leidenschaft ist dem Modell anzusehen. Wie viele Nachtschichten dafür drauf gingen, entzieht sich hingegen unserem Kenntnisstand.

Schlusskritiken FS2021 Institut Architektur FHNW © Julian Salinas

Diskussion am Modell und Beamer: Was soll und muss die «Versuchshalle» leisten? Robustheit und Flexibilität sind gefragt. Die Zürcher Gastkritiker sorgten im 1. Jahreskurs für angeregt-anregende Debatten.

Schlusskritiken FS2021 Institut Architektur FHNW © Claudia Haller

«Den mutigen gehört die Welt.» Dieses wunderbare Modell einer hängenden Versuchshalle liess unser Herz höher schlagen. Eine faszinierende Mischung aus Richard Rogers und Buchner Bründler. Da schlummert viel Talent in Muttenz…

Schlusskritiken FS2021 Institut Architektur FHNW © Julian Salinas

Endlich ein Zentrum für Birsfelden: Im 2. Jahreskurs bei Gastprofessor Matthias Baumann (Nord Architekten) wurde unter dem Titel «Stadtwohnen» die Verdichtung des Birsfelder Zentrums erprobt, das bis heute eine schwierige städtebauliche Geschichte ist.

Schlusskritiken FS2021 Institut Architektur FHNW © Julian Salinas

Architekt Harry Gugger, an dessen städtebauliche Vorgaben sich die Studierenden hielten, war als Gastkritiker dabei. Die Diskussion zeigte, wie verschiedene architektonische Ansätze den Stadtraum unterschiedlich prägen. Ziel bleibt es, ein lebendiges Zentrum in Birsfelden zu schaffen. Die Entwürfe lieferten die Visionen dazu.

Schlusskritiken FS2021 Institut Architektur FHNW © Julian Salinas

Bei den Entwurfsprojekten wurde geprüft, wie die innere Verdichtung am Übergang zur Stadt überhaupt aussehen könnte. Ausserdem wurde viel über die Qualität des Wohnraums gesprochen. Man lerne: Im Grundriss entscheidet sich oft die Qualität eines Entwurfs.

Schlusskritiken FS2021 Institut Architektur FHNW © Julian Salinas

«Die Schweiz braucht ein Architekturzentrum!» Dieser Forderung wurde im 3. Jahreskurs postuliert. Die Studierenden entwarfen ein «Museum für die Architektur». Dabei stellte sich die Frage, wie Architektur ausgestellt werden kann und was entsprechende Räume leisten müssten. Keine einfache Aufgabe.

Schlusskritiken FS2021 Institut Architektur FHNW © Julian Salinas

Die Entwürfe lösten Diskussionen auf verschiedenen Massstabsebenen aus. Von der städtebaulichen Setzung bis zum konstruktiven Detail. Fazit: Architekturmuseen können einen wichtigen Beitrag leisten, um das baukulturelle Bewusstsein und die architektonische Bildung zu fördern.

Schlusskritiken FS2021 Institut Architektur FHNW © Daniel Gass / Architektur Basel

«Vorhang auf!» Aus platztechnischen Gründen fanden die Schlusskritiken der Masterstudierenden im Gare du Nord beim Badischen Bahnhof statt. Der Ort hätte programmatisch kaum besser passen können, vertieften die Arbeiten doch die städtebauliche Entwicklung rund um das Trassee der Badischen Bahn.

Schlusskritiken FS2021 Institut Architektur FHNW © Daniel Gass / Architektur Basel

«Ganz schön lang.» Der Bahndamm erstreckt sich von der Wiese bis an den Rhein. Es wurde die Idee eines Stadtboulevards erprobt, welcher als vermittelnder Freiraum bestehende und neue Zentren direkt zu verbinden vermag und als geografischer Orientierungsraum wirkt.

Schlusskritiken FS2021 Institut Architektur FHNW © Daniel Gass / Architektur Basel

Radikale Reihensiedlung am Rank: Als Mischung aus Kalkbreite und WOBA Siedlung untersuchte dieser Entwurf eine hochverdichtete neue Bebauung, auf dem Dach des neuen Busdepots. Die Gebäude sind dabei gleichzeitig das Tragwerk der darunter liegenden Halle. Ein radikaler Ansatz, der in seiner strukturellen Offenheit viel Spielraum für künftige Entwicklungen bieten würde.

Schlusskritiken FS2021 Institut Architektur FHNW © Daniel Gass / Architektur Basel

Die Solitude braucht eine richtige Bahnstation! Diese Arbeit bewies: Als städtebauliches Scharnier sollte hier unbedingt gross (und vor allem architektonisch) gedacht werden. Ein Gedanke, der beim Planungsamt und allen weiteren beteiligten Behörden hoffentlich aufgegriffen wird…

Schlusskritiken FS2021 Institut Architektur FHNW © Daniel Gass / Architektur Basel

«Gross denken!» Eine Megastruktur könnte die Kraft entwickeln, den Kleinbasler Schwarzwaldbrückenkopf als städtischen Ort zu etablieren.
Gerade die Masterkritiken zeigten auf, dass im Bereich der städtischen Infrastrukturprojekte enorm viel Potential verborgen liegt. In Zukunft wird es wichtig sein, Wege zu finden, als ArchitektInnen viel früher in diese Prozesse miteinbezogen zu werden, da all diese funktionalen Bauten auf städtebaulicher Ebene weit mehr leisten könnten, als man ihnen heute eigentlich zugesteht.

Ein schönes Schlussbild: Architektur bedingt entwerferischen Mut und klugen Widerspruchsgeist, um relevant zu sein. Die Studierenden des Institut Architektur bewiesen an den Schlusskritiken jede Menge davon.

 

 

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