Johanniterbrücke von Ernst und Albert Schmidt | Basler Baukultur entdecken. No 27

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Die Stahlbetonbrücke in ihrer schlichten und zweckgebundenen Form repräsentiert als Ingenieurbau in hohem Masse die Architektur der 1960er Jahre, die in ihrem rationellen Ansatz Funktionalität und elementare geometrische Form als einander bedingende Werte begriff. Das Erscheinungsbild der Brücke wird durch ihr schlankes Volumen, den weitgespannten Flachbogen und die plastische Wirkung der vorkragenden Trottoirs bestimmt. Puristisch im Geist der Zeit gehalten sind die Details: der Schalungsabdruck des Sichtbetons, die in der Farbe angepassten Metallgeländer und die über der Strassenmitte aufgehängten Leuchtstrahler in ihrer einfachen orthogonalen Formensprache, welche 1995 durch ähnlich schlichte Kandelabern ersetzt wurden.

Die zweite Johanniterbrücke in Basel © Bruno Thüring

Zwei Pfeiler der ersten Johanniterbrücke (1882) wurden für den Neubau weiterverwendet, dessen Einweihung am 14. Oktober 1967 mit einem Brückenfest gefeiert wurde. Die neue Brücke aus Stahlbeton wurde in Vorspanntechnik errichtet, zu Hälften beidseitig der alten, weiter in Betrieb befindlichen Brücke, und nach deren Abbruch zusammengeschoben. Sie hat eine Länge von 257 Meter – zwischen den Widerlagern – und eine Breite von rund 20 Meter. Der mittlere Bogen hat eine Spannweite von rund 137 Meter und eine Höhe von 8.3 Meter (lichte Höhe bei höchstschiffbarem Wasserstand). Die Fahrbahnbreite beträgt 14 Meter, die der beidseitigen Trottoirs je 3.20 Meter.

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Funktion: Brücke
Bauzeit: 1964–1967
Architekt: Ernst und Albert Schmidt

Quelle: Faltblatt «Baukultur entdecken» / Schweizer Heimatschutz
Foto: © Bruno Thüring (Denkmalpflege Basel-Stadt)

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