Wo heute noch die Verwaltung arbeitet, werden schon bald preisgünstige Wohnungen entstehen. Den Umzug des Amts für Umwelt und Energie (AUE) nutzt der Kanton für sein «Wohnraumprogramm 1000+»: Immobilien Basel-Stadt und das Hochbauamt haben für die Transformation des Bürogebäudes an der Hochbergerstrasse in Kleinhüningen zu neuen Wohnungen einen offenen Projektwettbewerb durchgeführt, den das bisher unbekannte Architekturbüro Kooperative E45 aus Basel mit einem bemerkenswerten Projekt für sich entscheiden konnte.
Insgesamt 121 Wettbewerbsbeiträge
Das Ziel für den Umbau des bestehenden Verwaltungsgebäudes an der Hochbergerstrasse lautet: «Preisgünstige Wohnungen für kleine Haushalte, gemeinschaftliche Flächen sowie Arbeitsplätze für die private, freiberufliche und gewerbliche Nutzung.» Das innovative Wohnangebot dürfte am Puls der Zeit sein. Kleinwohnungen sind schliesslich gefragt in Basel. Der Kanton will den Auszug des AUE in Kleinhüningen für einen «zukunftsgerichteten Beitrag an sein Wohnbauprogramm 1000+» nutzen und hat dazu einen anonymen Projektwettbewerb im offenen Verfahren durchgeführt. Das Interesse war gross: Insgesamt 121 Beiträge wurden eingereicht mit «teilweise sehr bemerkenswerten und völlig unterschiedlichen Lösungsansätzen», wie es in der Medienmitteilung heisst. Der 1. Preis geht an das Projekt „Promenadendeck“ des Architekturbüros Kooperative E45. Damit wurde wieder einmal der Beweis erbracht, wie wichtig offene Wettbewerbe für die Nachwuchsförderung sind. Immobilien Basel-Stadt und dem Baudepartement kann man zum Mut bei der Verfahrenswahl – trotz Mängeln punkto Urheberrecht – nur gratulieren!
Siegerprojekt: „Promenadendeck“ von Kooperative E45
Das Preisgericht unter Vorsitz von Kantonsbaumeister Beat Aeberhard empfiehlt einstimmig das Projekt von Kooperative E45 zur Weiterbearbeitung und Realisierung. Es überzeuge «insbesondere durch ein breites Angebot an verschiedenen Wohnungsgrundrissen und durch eine differenzierte Antwort auf die Mischung zwischen Privatheit der Wohnungen und der öffentlichen Nutzung wie Gemeinschaftsraum und Ateliers.» Der gut zugängliche Gemeinschaftsraum schaffe nicht nur einen deutlichen Mehrwert für die Hausgemeinschaft, «sondern auch für das Quartier.» Die für das Arbeiten nutzbaren Bereiche befinden sich im Erdgeschoss, dem Innenhof zugewandt, hinter dem Gemeinschaftsraum. Sie sind einzeln als Ateliers oder offen als Coworking-Bereich sowohl an Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses als auch an Externe vermietbar. Dank der räumlichen Verbindung lassen sie sich auch zusammen mit dem Gemeinschaftsraum nutzen. Die Wohnungen befinden sich in den oberen Geschossen, sie schaffen ein reiches Angebot für eine durchmischte Gruppe von Mieterinnen und Mieter mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Das Angebot umfasst kleine Wohnungen für eine, zwei oder drei Personen.
Der Wettbewerb liefert in 121facher Form die exemplarische Untersuchung, wie man aus einem Bürogebäude aus den 1960er-Jahren neuen, innovativen Wohnraum schaffen kann. Fast schade, dass letztlich nur ein Beitrag tatsächlich realisiert werden kann. Umso mehr lohnt sich der Blick auf sämtliche Wettbewerbsbeiträge, die ab dem 11. August an der Uferstrasse 90 jeweils Abends von 17 bis 20 Uhr besichtigt werden können. Wir werden an dieser Stelle demnächst ausführlich über den Wettbewerb und die weiteren Beiträge berichten.
Quelle: www.medien.bs.ch
INFO AUSSTELLUNG
Die Wettbewerbsbeiträge können vom 11. bis 21. August 2020 an der Uferstrasse 90 (Eingang Süd, 1. Obergeschoss) besichtigt werden. Öffnungszeiten der Ausstellung: Montag bis Freitag von 17 bis 20 Uhr.