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Herzog & de Meuron gewinnen mit «Rooseli»: Wettbewerb für den Rosentalturm entschieden

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Nach dem zweiten BIZ-Turm wurden heute die Pläne für ein weiteres Hochhaus in Basel präsentiert: Die Jury hat einstimmig das Projekt mit dem lieblichen Namen «Rooseli» als Sieger des Projektwettbewerbs für den 93 Meter hohen Rosentalturm auf dem Areal des heutigen Parkhauses der Messe Basel erkoren. Verfasser sind Herzog & de Meuron. Das Projekt überzeuge «mit einer Idee, die erfolgreich zwischen den unterschiedlichen Welten der Messe und des Quartiers zu vermitteln vermag», heisst es in der Medienmitteilung vielversprechend. Die weiteren Wettbewerbsbeiträge werden Anfang 2023 publiziert.

Prä-Skyline: Historische Blick auf das Messe Areal im Jahre 1987 © Geodaten Kanton Basel-Stadt

Der Plan ist klar: Das Parkhaus der Messe Basel bei der Rosentalanlage wird durch einen Neubau mit quartierdienlichen Nutzungen, Wohnungen und Büros ersetzt. Die für den Messe- und Kongressbetrieb notwendigen Parkplätze werden in mehrere Untergeschosse verlegt. Basierend auf dem rechtsgültigen Bebauungsplan, der eine Verdichtung mit höheren Gebäuden vorsieht, wurden anfangs 2022 in Zusammenarbeit mit dem Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt sieben Architekturbüros zu einem Projektwettbewerb zum geplanten «Rosentalturm» eingeladen. So wurde sichergestellt, «dass die neue Bebauung mit einem architektonisch hochstehenden und wirtschaftlichen Projekt gemäss einem überzeugenden städtebaulichen Gesamtkonzept erfolgt.» Folgende Architekturbüros waren dabei:

  • Buchner Bründler Architekten, Basel
  • Burkard Meyer Architekten, Baden
  • Manuel Herz, Basel
  • Herzog & de Meuron, Basel
  • Michael Meier und Marius Hug Architekten BSA, Zürich
  • Morger Partner Architekten, Basel
  • Armon Semadeni Architekten GmbH, Zürich

Am 20. Dezember hat eine Jury aus diversen nationalen Expertinnen und Experten unter dem Vorsitz des Architekten Thomas Hasler ihren Entscheid gefällt: «Als städtebaulicher Cluster ist die Messe zusammen mit den Standorten der Life-Science Industrie und der Verdichtung um den Bahnhof SBB bereits heute ein wesentliches Strukturelement innerhalb der Stadt Basel. Der Projektentwurf zielt darauf ab, diese Qualitäten weiter zu stärken», zeigt man sich optimistisch.

© Herzog & de Meuron

Der Entwurf besteht aus drei Gebäuden, einer zum Messeplatz gestellten Hochhausscheibe, einem niedrigen Gebäude entlang der Riehenstrasse und einem Pavillon, der einen neuen öffentlichen Freiraum zwischen Turm und Längsbau besetzt. Der im Projektperimeter liegende neue öffentliche Grünraum erweitert die heutige Rosentalanlage um einen locker gepflanzten Baumhain. Die über viele Jahrzehnte immer weiter geschrumpfte Parkanlage wird vergrössert. Sie ermöglicht neue Wegverbindungen. Mit dem niedrigen Längsbau vermittele das Projekt «erfolgreich zwischen den grossmassstäblichen Messebauten und der kleinteiligeren Quartierbebauung.» Das Hochhaus ist in der Vertikalen in drei Volumen abgestuft. Diese orientieren sich an den Höhen der umliegenden Bebauung. Durch das Abtreppen entstehen begrünte Sonnenterrassen. «Unter schattenspendender Bepflanzung befinden sich dort anliegend Gemeinschaftsräume, die mit ihrem Angebot lokale Nachbarschaften für die Bewohnerinnen und Bewohner ermöglichen», heisst es in der Medienmitteilung. Nebst rund 4’500 m2 öffentlich und halböffentlicher Gewerbeflächen auf Platz- und Strassenniveau sowie den direkt darüberliegenden Geschossen zeichnet sich das Projekt durch einen vielfältigen Wohnungsmix – vorgesehen sind 2.0 bis 5.5 Zimmerwohnungen sowie gemeinschaftliches Wohnen – mit insgesamt rund 350 Wohnungen aus. Davon sind rund 100 Wohnungen im «preisgünstigen» Segment vorgesehen.

Das Projekt erfülle «hohe Ansprüche hinsichtlich Nutzungsdichte, Energie und Ressourcen.» Wichtige Kriterien seien eine «geringe Umweltbelastung aus der Erstellung und dem Betrieb, ein substanzieller Beitrag zur städtischen Hitzeminderung, zur Biodiversität und zur Artenvielfalt sowie ein hoher Komfort und ein gesundes Innenraumklima.» Ein Wermutstropfen aus baukultureller und ökologischer Sicht betrifft den Verlust des bestehenden Parkhauses: Es ist bedauernswert, dass es in die Pläne nicht integriert werden konnte. Seine robuste Struktur hätte viel Potenzial. Ebenso geht damit viel graue Energie verloren. Die ikonografischen Rampen auf dessen Rückseite werden wir vermissen. Gespannt darf man auf die weiteren Hochhaus-Entwürfe sein: Voraussichtlich bis März 2023 werden sämtliche Wettbewerbsbeiträge anlässlich einer Vernissage der Öffentlichkeit vorgestellt. Ansonsten ist der Zeitplan ziemlich sportlich: Das vorliegende Projekt werde im kommenden Jahr hin zu einer Baueingabe weiterentwickelt, «mit dem Ziel eines Realisierungsbeginns im Jahr 2024». Wir sind gespannt.

Quelle: Medienmitteilung HRS Real Estate AG / MCH Group

 

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