Für das beliebte Riehener Freizeitzentrum Landauer hatte die Gemeinde einen Architekturwettbewerb ausgelobt. Die bestehenden Gebäude aus den 70-er Jahren entsprechen nicht mehr den Raumanforderungen und sind stark sanierungsbedürftig. Insgesamt haben 51 Teams Projektbeiträge eingereicht. Die Jury hat sich einstimmig für das Projekt «Longchamp» der OAEU Kollektivgesellschaft aus Zürich entschieden.
Das 1977 eröffnete Freizeitzentrum Landauer ist ein lebendiger Treffpunkt für alle Generationen und ein Betrieb der Gemeinde Riehen. Es bietet Raum für verschiedene Angebote vom (Klein-)Kinderangebot, über den Jugendtreff, das Kaffee und diverse Kurse für Gross und Klein bis hin zu Mieträumen für private Nutzungen. Mit seinem Angebot und dem attraktiven Aussenraum ist es ein wichtiger Freizeitort für das Quartier und die ganze Riehener Bevölkerung. Realisiert wurde das von Peter Zinkernagel entworfene Freizeitzentrum Landauer auf dem Areal einer ehemaligen Kiesgrube, nachdem dieses 1969 vom Kanton an die Gemeinde Riehen verkauft worden war.
Im vor bald 50 Jahren erstellten Freizeitzentrum Landauer zeigt sich sowohl ein grosser Instandsetzungs- als auch ein erhöhter Raumbedarf. Keines der Gebäude erfüllt mehr die heutigen Anforderungen an die Energieeffizienz und die haustechnischen Anlagen haben ihre Lebensdauer erreicht. Zudem soll auf dem Gelände ein Einfach-Kindergarten entstehen, um der wachsenden Kinderzahl in Riehen gerecht zu werden. Um unterschiedlichste Lösungsvorschläge zu erhalten, wurde ein Architekturwettbewerb ausgelobt. Gegenstand des Wettbewerbes war ein Umbau mit Erweiterung oder ein Ersatzneubau für das Freizeitzentrum. Der Wettbewerb erfolgte im offenen Verfahren nach der Ordnung des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins 142.
Das Siegerprojekt «Longchamp» überzeugte die Jury, weil das «Landi» einerseits seine Identität behält und zugleich transformiert werde: Das Hauswartshaus wird zum Kindergarten umgebaut, das Jugendzentrum bleibt weitgehend erhalten und wird wärmetechnisch saniert. Die grösste Veränderung erhält das Freizeitzentrum selbst. Um den nötigen zusätzlichen Raumbedarf zu schaffen, wird das parkseitig abfallende Dach des Freizeitzentrums hochgeklappt, dadurch entsteht ein grosszügiges Obergeschoss. Das Hauptgebäude erhält gartenseitig den Charakter einer Tribüne, welche die Präsenz des Aussenraumes mit seinem üppigen Baumbestand städtebaulich im Quartier verstärkt und die öffentliche Funktion der Anlage verdeutlicht, heisst es im Jurybericht. Auf eine unangestrengte Art und Weise gelinge es dem Projekt «Longchamps», die Freizeitanlage zu erneuern und in die Zukunft zu führen. Mit Abschluss des Wettbewerbs können nach der Vernissage die Planungsarbeiten für das siegreiche Projekt beginnen.
1. Rang Longchamp
OAEU Kollektivgesellschaft, Zürich
Pirmin Jung Schweiz AG, Luisa Walterbusch, Landschaftsarchitektin
2. Rangs: Dora
sample+ KIG, Zürich
3. Rang: Zämme
BGM ARCHITEKTEN, Basel
Thomas Boyle + Partner AG, Zürich, Bureau 105 Landschaftsarchitektur
4. Rang, 4. Preis: Hortus 2.0
WaselWolf Architekten, Basel
Timbatec Holzbauingenieure AG, Salathé Rentzel Gartenkultur AG, Oberwil
HIER steht der Jurybericht zum Download bereit.
INFO: Vernissage im Gemeindehaus
Am Donnerstag, den 7. November 2024 findet die Vernissage zur öffentlichen Ausstellung aller Wettbewerbsbeiträge im Gemeindehaus statt. Bis zum 21. November 2024 kann sich die Öffentlichkeit in der frei zugänglichen Ausstellung über den Entwurf «Longchamp» informieren.