Neben der Zentrumsentwicklung, die den Birsfelder Ortskern lebendiger und attraktiver machen soll, sind entlang der Birs zwei Hochhäuser von 70 bzw. 92 Metern Höhe geplant. Die Achse zwischen Birs und Rhein soll dadurch stadträumlich akzentuiert werden. Insgesamt werden über 400 neue Wohnungen geschaffen.
Ausgangspunkt bildete der Wettbewerb für die Zentrumsentwicklung in Birsfelden, der von Harry Gugger Studio und Westpol Landschaftsarchitektur gewonnen wurde. „Insgesamt beantwortet das Projekt die Frage nach der Identität des neuen Zentrums von Birsfelden schlüssiger als die anderen Vorschläge, da es konsequent an einer urban ausgeprägten Wegachse und der kleinstädtischen Bebauungsstruktur festhält. Das Projekt wirkt moderat und hält an einer durchgängigen städtebaulichen Leitidee fest“, urteilte die Jury. Harry Gugger schlägt ein Zentrum vor, das sich von der Hauptstrasse zum Rhein hin entwickelt. An der Hauptstrasse wird ein markanter, gepflasterter Platz geschaffen – der «Zentrumsplatz». Daran schliesst in Richtung Kirchstrasse eine Abfolge von sich verengenden und wieder ausweitenden Räumen an, die abwechselnd Gassen und Plätze bilden. Die Pflästerung des Zentrumsplatzes setzt sich hier fort und bildet eine zusammenhängende Fläche. Gemäss Infobroschüre bilde „die neue städtebauliche Gestaltung Freiräume, deren Dimension je nach Ort und Nutzung unterschiedlich sind. Sie bieten Platz für die Bedürfnisse der Gemeinde und der Anwohner und werden mit der Zeit einen eigenständigen Charakter entwickeln.“ Das Projekt scheint fein austariert zu sein. Die übergeordnete Idee eine stärkeren Verbindung zwischen Rhein und Birs ist schlüssig umgesetzt.
Als südliche Weiterführung der Zentrumsentwicklung sind zwei Hochhäuser in Planung: Ein erstes am Birsstegweg (92 m) von Christ & Gantenbein und ein zweites an der Birseckstrasse (70m) von Harry Gugger Studio. Das Hochhaus am Birsstegweg schafft südlich den öffentlichen «Birsplatz», von wo aus man in wenigen Schritten das Birsufer erreicht, das über Sitzstufen und Treppen besser zugänglich gemacht werden soll. Schatten wirft das Hochhaus in erster Linie auf die Hauptstrasse. Der rechteckige Grundriss überzeugt als Sechs- oder Vierspänner durch maximale Effizienz betreffend der Flächennutzung. Das Volumen wird in den obersten vier Geschossen gegen Süden leicht abgetreppt, was dem ansonsten hermetischen Erscheinungsbild Eleganz verleiht.
Eleganter wirkt das geplante Hochhaus von Harry Gugger, das an der Birseckstrasse direkt am Birsufer liegt. Das achteckige Volumen fügt sich mit grosser Selbstverständlichkeit in den Flussraum ein. Insgesamt werden auf 22 Geschossen 88 Wohnungen untergebracht sein. Die Organisation als Vierspänner verleiht jeder Wohnung eine zweiseitige Ausrichtung übers Eck. Der Bau der beiden Hochhäuser ist auf Ende 2021 bzw. Anfang 2022 terminiert. Zuerst muss die politische Hürde des Quartierplanverfahrens genommen werden. Wie resistent die Birsfelder Bevölkerung gegen das Hochhausfieber ist, wird sich spätestens dann weisen. Reges Interesse an den Plänen besteht jedenfalls: Am Informationsanlass der Gemeinde vom 22. März 2018 herrschte mit rund 260 Besucherinnen und Besuchern grosser Andrang.
Text: Lukas Gruntz / Architektur Basel
Quelle: http://www.birsfelden.ch/de/aktuelles/aktuellesinformationen