Kurz und bündig. So sind seine Antworten. Der Architekt und Raumplaner kandidiert auf der Liste der Grünliberalen für den Grossen Rat: Andreas Schneider. Seine 35 Jahre Praxiserfahrung in Planungsbüros, Stadtplanungsämtern und an Hochschulen wäre für das kantonale Parlament sicherlich ein Gewinn. Und ausserdem: Seine Redezeit würde er kaum überschreiten.
«Weniger ist mehr, Verwesentlichung zur Bekämpfung von spekulativen Auswüchsen statt allumfassende, aufwändige und langwierige Kontrollitis.»
Architektur Basel: Welche Kompetenzen wollen Sie in den Grossen Rat einbringen?
Andreas Schneider: «Raumplanung & Städtebau»
Was zeichnet die Basler Baukultur Ihrer Meinung nach besonders aus?
«Urbanes Qualitätsbewusstsein.»
Inwiefern können die Rahmenbedingungen für Architektur- und Planungsbüros verbessert werden?
«Qualitäts- statt rein kostenorientierte Vergabeverfahren»
Stichwort: Wohnschutz. Braucht es da Anpassungen im Gesetz oder der Verordnung? Und wenn ja: Welche?
«Ja, weniger ist mehr, Verwesentlichung zur Bekämpfung von spekulativen Auswüchsen statt allumfassende, aufwändige und langwierige Kontrollitis.»
Die Bewilligungsverfahren in Basel dauern ziemlich lang. Die gesetzlich vorgeschriebenen drei Monate werden kaum eingehalten. Was muss sich im Bauinspektorat ändern?
Die Bewilligungsverfahren in Basel dauern ziemlich lang. Die gesetzlich vorgeschriebenen drei Monate werden kaum eingehalten. Was muss sich im Bauinspektorat ändern?
«Verbesserungen sind ja in Gang: Mehr Personal ist angestellt! Weniger juristische Pedanterei auf Bauherren- und Behördenseite.»

Birseckbahn am Aeschenplatz im Jahre 1967 (Quelle: ETH-Bildarchiv)
Wie beurteilen Sie den regierungsrätlichen Vorschlag für eine Solarpflicht in Basel?
«Ich begrüße die Solarpflicht; ohne sie ist NettoNull bis 2037 oder auch 2050 illusorisch.»
Frage zum Schluss: Welchen Ort oder welches Haus in Basel mögen Sie besonders und weshalb?
«Aeschenplatz: Zeigt, dass Stadt nicht perfekt ist, sondern aus herausragenden und gewöhnlichen Bauten, aus Grünräumen und Verkehrsflächen besteht und trotz aller Regeln immer bis zu einem gewissen Grad chaotisch ist – aber dank gegenseitiger Rücksichtnahme doch funktioniert!»
Andreas Schneider
kandidiert auf der Liste 10 für die Grünliberalen im Kleinbasel
*1964, verheiratet
wohnhaft im Kleinbasel
dipl. Architekt ETH + Raumplaner ETH/NDS
35 Jahre Praxiserfahrung in Planungsbüros, Stadtplanungsämtern und an Hochschulen
seit 2010 Professor für Raumentwicklung an der OSTschweizer Fachhochschule in Rapperswil
seit 2017 eigenes Beratungs- & Projektmanagementbüro für Stadt-, Verkehrs- u. Raumplanung