PETITION GAV ARCHITEKTUR

Bautenprämierung 2024: Lysbüchel Süd, Weinlager und Oeko Lamapad

0

Der Heimatschutz Basel hat an seiner Jahresversammlung drei Auszeichnungen vorgenommen: Die Preise gehen an Bauherrschaft und Architekten des neuen Quartiers Lysbüchel Süd sowie des Gemeindehauses Oekolampad. Damit würdigt der Heimatschutz erstmals zwei neue Phänomene in der Basler Stadtentwicklung: eine grosse Arealentwicklung, sowie die qualitätvolle Umnutzung eines Kirchengebäudes zu einem Kultur- und Begegnungszentrum. Die dritte Auszeichnung in Form des Publukumspreises geht an die Esch Sintzel für das «Weinlager».

© Stiftung Habitat

Lebendiges Quartier: Lysbüchel Süd
Das neue Quartier Lysbüchel Süd befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur kantonalen Arealentwicklung Volta Nord, ist aber nicht Teil von deren Bebauungsplan. Am Rand des ehemaligen Industrie- und Lagerareals ist der Stiftung Habitat ein Experiment gelungen, das sich durch architektonische Innovation und Vielfalt sowie ökologische und soziale Ausrichtung auszeichnet. Geprägt werden das neue Quartier Lysbüchel Süd durch das «Weinlager von Esch Sintzel», bei dem aus einem Lagerhaus ein Wohnhaus mit Gewerberäumen geformt wurde, durch das Wohnhaus mit Gewerberaum und Atelierwohnungen  «Lyse-Lotte» aus der Feder von Clauss Kahl Merz mit einem Gewächshaus auf dem Dach, sowie als Herzstück des Quartiers durch eine geschlossene Blockrandbebauung, bei der sich elf Wohnbauten um einen Innenhof gruppieren, der allen Bewohnerinnen und Bewohnern offen steht und keine festen Abschrankungen aufweisen darf. Für den Erwerb im Baurecht durch Genossenschaften galten seitens Habitat strenge Anforderungen für soziales Wohnen, ökologisches Bauen und Nachhaltigkeit. Für das rundum gelungene Lysbüchel Süd, welches das St. Johann organisch nach Norden verlängert, verlieh der Heimatschutz der Stiftung Habitat eine Auszeichnung im Rahmen seiner jährlichen Bautenprämierung.

© Peter Burckhardt

Publikumspreis geht an das Weinlager
Die Mitglieder des Heimatschutzes haben in einer Umfrage dem «Weinlager» den erstmalig verliehenen Publikumspreis zugesprochen. Sie konnten dabei aus einer Vorauswahl von sechs mehrheitlich von Genossenschaften erstellten Gebäuden im Lysbüchel Süd auswählen. Die an der Auswahl teilnehmenden Mitglieder des Heimatschutzes erkoren das Wohnhaus «Weinlager» von Esch Sintzel Architekten zum Sieger. Es mausert sich damit definitiv zu dem Haus in Basel, das mit Abstand am meisten Preise aller Zeiten gewonnen hat.

Oekolampad © Basile Bornand

Neues Leben im Oekolampad
Im Auftrag der Wibrandis-Stiftung haben die Basler Architekten Vécsey Schmidt das denkmalgeschützte Gemeindehaus beim Allschwilerplatz (Architekten Bercher und Tamm, 1930/31) so umgebaut, dass die Eingriffe von aussen kaum sichtbar sind. Neugestaltungen orientieren sich fast ausschliesslich am Bestand und fügen sich entweder nahtlos ein oder aber kontrastieren die bestehende Substanz. Das erforderte eine intensive und differenzierte Auseinandersetzung mit der gesamten Anlage. Dieser enorme Aufwand – in besonderem Mass bei der Erfüllung aktueller Vorgaben betreffend Sicherheit, Technik oder Energie – wurde belohnt mit neuen, im Zuge der Umnutzung entstandenen Qualitäten. Dass der Gesamtanlage die Bemühungen nirgendwo anzusehen sind, spricht für die Qualität sowohl der Planungs- und Entwurfsarbeit als auch ihrer praktischen Umsetzung. Das Resultat der Sanierung und Umnutzung des Gemeindehauses Oekolampad durch Vécsey*Schmidt Architekt*innen nimmt man denn auch weniger in sichtbaren Details wahr als vielmehr darin, dass man sich in seinen Räumen sogleich wohl fühlt. Und welche Eigenschaft wäre einem Quartierzentrum angemessener als die, dass man es gerne besucht? Diese «gelungene und vorbildliche» Sanierung hat vom Heimatschutz ebenfalls eine Auszeichnung im Rahmen der Bautenprämierung 2024 erhalten.

Quelle: Medienmitteilung Heimatschutz Basel

 

 

Comments are closed.