PETITION GAV ARCHITEKTUR

Comeback! Das Amt für Wirtschaft und Arbeit ist zurück an der Utengasse

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Es ist eine unbekannte Architekturikone im Kleinbasel: Das kantonale Arbeitsamt wurde 1932 vom damaligen Stadtbaumeister Erwin Rudolf Heman geplant. Er orientierte sich am Grundriss des Dessauer Arbeitsamtes, welches kurz zuvor von Walter Gropius fertiggestellt wurde und ein Schlüsselwerk der funktionalistischen Architektur der Moderne darstellt. Dem halbkreisförmigen, funktionalen Grundriss ist eine symmetrische, neoklassizistische Fassade vorgesetzt. In den vergangenen zwei Jahren hat der Kanton Basel-Stadt den Sitz des Amtes für Wirtschaft und Arbeit (AWA) an der Utengasse gesamtsaniert. «Das denkmalgeschützte Gebäude wurde an die moderne Arbeitswelt angepasst und energetisch saniert», heisst es in der Medienmitteilung. Das federführende Architekturbüro war TrinklerStulaAchille.

Grundriss des Kantonalen Arbeitsamtes von Erwin Rudolf Heman, 1932 © Fierz Baader Architekten

Grundriss des Kantonalen Arbeitsamtes von Erwin Rudolf Heman, 1932 © Fierz Baader Architekten

Die Rückfassade des Kantonalen Arbeitsamtes, 1983 © Niggi Bräuning

Ikone im Kleinbasel: Das Kantonale Arbeitsamt © Niggi Bräuning

Der Umbau bedeutete viel Recherche: Um die ursprünglichen Entwurfsideen zu verstehen, sowie die Systemumstellung der 1980er Jahre nachzuvollziehen, studierten die TrinklerStulaAchille die Geschichte des Gebäudes. Weil sich in der Zwischenzeit vor allem die Arbeitswelt gewandelt hat und Bauvorschriften geändert wurden, werden einige Grundstrukturen abermals umgestellt. Grundsätzlich versuchen die Architekten die Originalsubstanz und möglichst viele ursprüngliche Elemente zu erhalten, diese, wenn nötig zu rekonstruieren oder weiterzubauen, und stehen für die Eruierung der jeweils angemessenen Methode in engem Kontakt mit der Kantonalen Denkmalpflege. Dabei wird die materielle und farbliche Gestaltung mehr an die 1930er als an die 1980er Jahre angelehnt sein.

Arbeitsamt

© OMAMBO | Kelvin Silva

Entstanden ist gemäss Medienmitteilung eine Arbeitswelt, «die Offenheit, Zusammenarbeit und Barrierefreiheit in den Mittelpunkt stellt». Flexible Arbeitsbereiche und offene Flächen fördern den Austausch – zwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ebenso wie mit der Bevölkerung. Mit einer «einladenden Atmosphäre werden die Anliegen der verschiedenen Besuchergruppen effektiv und zielgerichtet» behandelt. Die klar strukturierte und funktionale Dienstleistungsinfrastruktur mache deutlich, «dass das AWA die hohen Ansprüche an einen modernen Service public erfüllt und staatliche Leistungen leicht zugänglich macht.» Dass das im Einklang mit der Denkmalpflege gelang, war ein intensiver Prozess. Als schützenswert wurde beispielsweise die Stahlkonstruktion des raumprägenden Oberlichtes erachtet, weshalb diese nicht ertüchtigt und auch die Oberfläche nicht verändert werden durfte. In der unteren Ebene wurde eine Isolierverglasung eingesetzt; in der Zwischenebene mit dem Einfügen von Nachstromöffnungen eine technische Ertüchtigung ausgeführt.

Arbeitsamt

© OMAMBO | Kelvin Silva

Auch der Nachhaltigkeit wird Rechnung getragen: Neben einer energetischen Sanierung erzeugt eine Photovoltaikanlage auf dem Dach jährlich rund 30’000 kWh Strom, was den Stromverbrauch von rund acht Vierpersonenhaushalten entspricht. Immerhin.

Quelle: www.bs.ch


Tag der offenen Tür vom 4. und 5. April 2025
Das AWA öffnet seine Türen: Am 4. und 5. April sind alle Interessierten eingeladen, das frisch sanierte Gebäude zu erkunden. Neben spannenden Einblicken in die Arbeit des AWA können Besucherinnen und Besucher an Führungen teilnehmen und das Haus als zukünftigen Veranstaltungsort für kulturelle Events und Debatten kennenlernen.

Arbeitsamt

© OMAMBO | Kelvin Silva

 

 

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