Am vergangenen Dienstag führte die Staatsarchivarin Esther Baur im Rahmen der Architektur Dialoge auf die Dachterasse der Entenweid-Hochhäuser (1951), der ersten Wohnhochhäuser der Schweiz nota bene. Jedes der drei 44 Meter hohen, 13 Geschosse umfassenden Gebäude nimmt 50 Genossenschaftswohnungen auf, die für ihre Zeit sehr komfortabel ausgestattet waren.
Die Bauten lösten eine grosse Kontroverse aus: Da erdreistete sich eine Wohngenossenschaft tatsächlich, städtische Hochhäuser zu erbauen. Aus der damaligen Debatte strömt Zeitgeist allenthalben. Von Wohnmaschinen war die Rede, von Mietskasernen, und Hans Bernoulli schrieb 1951 in der Zeitschrift «Wohnen» im Brustton der Empörung: «Ein Turm ist kein Heim; er ist das Zinshaus, auf die Spitze getrieben; seine Existenzberechtigung ist das Kalkül.» Pikant: Hans Mähly, der mit Arnold Gfeller die Siedlung baute, arbeitete zuvor in Bernoullis Büro.