PETITION GAV ARCHITEKTUR

Fünf Fragen an Kevin Guida zum Studium am IArch: «Mich persönlich interessiert Architektur, die aufgrund ortspezifischer Eigenheiten entsteht.»

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Architektur gestaltet unsere Umwelt. So viel ist klar. Dafür braucht es Menschen mit einem ganzheitlichen Zugang zu ihrem Fach. Das Institut Architektur der FHNW in Muttenz ist dieser Grundhaltung verpflichtet. Was heisst das konkret? Wir sprechen in einer Interviewserie mit Architekturstudierenden über die Inhalte, Themen und Diskurse, die sie im Studium beschäftigen und bewegen. Den Auftakt macht Masterstudent Kevin Guida, der sich aktuell mit dem Klybeck-Areal auseinandersetzt, wie er uns im Interview verrät.

Was hat Dich bewogen, in Muttenz Architektur zu studieren?
Kevin Guida: «Es gibt viele Gründe, die meine Wahl auf die FHNW Muttenz haben fallen lassen. Die inhaltliche Nähe zur Metropolitanregion Basel sehe ich dabei als wichtigen Beweggrund. Dadurch setzen wir uns täglich mit aktuellen Fragestellungen bezüglich der Transformation von Gebieten in und um Basel wie dem Dreispitz oder Klybeck Areal, dem Neu- aber vorallem auch Umbauen von Häusern und dem Neudenken von Landschaft auseinander.»

Malen im Atelier © Kevin Guida

Das tönt spannend. Was zeichnet das Studium am Institut Architektur aus?
«Die Nähe zu den Dozierenden ist sicherlich ein besonderes Merkmal. Wenn man möchte, kann man sich endlos viel Erfahrung, Wissen und Meinungen abgreifen und seine eigenen Ansichten stets in Gesprächen und Diskussionen prüfen und vertiefen. Mir persönlich gefällt die Mischung aus praktischer Ausbildung wie zum Beispiel den Keynote Lectures, bei denen wir Studierende in Werkstätten, Manufakturen, und Betriebe wo wir selbst Hand anlegen können. Ebenso ist die Bandbreite an Vorlesungen toll! Mein persönlicher Favorit sind die Vorlesungen in Kunst von Catherine Hürzeler, welche stets in Ausstellungsräumen mit grösstmöglichem Bezug zu den Kunstwerken stattfinden.»

Zwischenkritik im Master: Fokus Siedlung © Kevin Guida

Und welche Themen beschäftigen Dich ganz konkret im aktuellen Semester?
«Im aktuellen Semester, in welchem ich bei Prof. Dominique Salathé und Dr. Andreas Nütten das Modul Landschaft besuche, beschäftigen wir uns mit der kürzlich veröffentlichten Leitplanung rund um die Transformation des Klybeck Areals von Diener & Diener. Dabei beschäftigt mich aktuell die Frage, wie wir noch mehr die Aussen- und Grünräume in die Planung mit einbeziehen und ernstzunehmende Lösungsansätze und nicht romantische Absichtserklärungen kreieren können. Um schlussendlich den dringlichen ökologischen und sozialen Bedürfnissen Rechnung tragen zu können.»

Aussicht vom Arbeitsplatz im Atelier © Kevin Guida

Das sind tatsächlich relevante Fragen zur Planung auf dem Klybeck. Eine ganz andere, allgemeinere Frage: Was zeichnet Deiner Meinung nach gute Architektur aus?
«Mich persönlich interessiert Architektur, die aufgrund ortspezifischer Eigenheiten entsteht und vom Städtebau bis zur Materialwahl diese Idee verkörpert. Das hört sich platt an, das Gegenteil wird aber viel zu oft praktiziert. Begeistern tun mich Projekte die es nicht nur schaffen schöne Räume – wobei generell viel zu selten über Schönheit per se gesprochen wird – zu schaffen, sondern obendrein auch eine Mehrdeutigkeit von Nutzungen und Interaktionen zulassen. Mir kommen spontan zwei ganz unterschiedliche Projekte in den Sinn – die Pompeia Factory von Lina Bo Bardi oder der Serpentine Pavillon von Herzog und de Meuron.»

Keynote Lecture auf dem Birsmattenhof © Kevin Guida

Grossartige Architektur! Da besteht kein Zweifel. Was sind Deine Ziele für nach dem Studium?
«Das möchte ich mir noch offen lassen. Heute möchte ich mich voll und ganz aufs Studium an der FHNW Muttenz und das Vater meiner kleinen Tochter sein konzentrieren.»

Lieber Kevin, danke für das spannende Interview. Wir wünschen Dir alles Gute für Deine Zukunft.


In der Region Basel Architektur studieren?
In der Architekturausbildung an der Fachhochschule Nordwestschweiz hat der fächerübergreifende Projektunterricht Tradition. Im Zentrum steht das architektonische Projekt, das neben städtebaulichen und typologischen Aspekten immer auch Erkenntnisse aus technischen und kulturellen Grundlagenfächern sowie der Auseinandersetzung mit ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit mit einbindet. Die Schule ist dabei mit rund 150 Bachelor- und Master-Studierenden bewusst klein geblieben und nutzt die damit verbundenen Vorteile: weniger Studierende, weniger Lehrende, dafür mehr Freiheit in der Art der Ausbildung. Eine Kombination, die sich bewährt hat.

weitere Infos hier > Institut Architektur FHNW

 

 

 

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