Man könnte es Niemandsland nennen. Irgendwo zwischen Gewerbebauten, Parkhäusern und Lagerhäusern. Der Ort lebt von der spröden Poesie der Zwischenstadt. Und von den erst kürzlich stillgelegten Bahngeleisen. Das südliche Ende des Dreispitz ist kein Ort, wohin sich normalerweise viele Menschen verirren. Vergangenen Dienstag war das anders: Im Rahmen der Architekturwoche Basel wurde der Basel Pavillon 2022 feierlich eröffnet. Von isla Architekten entworfen, wurde er vollständig aus wiederverwendeten Bauteilen geplant und erstellt. Damit thematisiert der Pavillon das Thema des zirkulären Bauens. Wir schauen in unserem fotografischen Rückblick auf die Eröffnung des Basel Pavillons.
Das Gesicht der ersten Architekturwoche Basel: Chrissie Muhr hat als künstlerische Leiterin massgeblich zum Erfolg der AWB beigetragen. Sie moderierte zusammen mit Pavillon-Projektleiter Lukas Gruntz die Eröffnung.
Bei schönstem Sommerwetter versammelt sich das interessierte Publikum auf den stillgelegten Geleisen des südlichen Dreispitz. Irgendwo zwischen Gewerbebauten, Parkhäusern und Lagerhallen. Hier schafft der Basel Pavillon von isla architects einen neuen Ort.
Esther Keller überbringt die Grussbotschaft der Regierung – auch in Vertretung ihres Baselbieter Kollegen Isaac Reber, der an diesem Abend beim Baumeisterverband zu Gast war. Für Keller ist klar: Das beim Basel Pavillon erprobte zirkuläre Bauen aus wiederverwendeten Materialien ist ein wichtiger Bestandteil einer ökologischeren Bauwirtschaft.
Die beiden Autoren des Pavillons: isla architects, die den internationalen Architekturwettbewerb für sich entscheiden konnten. Marta Colón de Carvajal und Juan Palencia präsentieren in ihrer Ansprache dem Publikum die wesentlichen Ideen ihres architektonischen Konzepts.
In der anschliessenden Podiumsdiskussion erläuterten die Mitglieder der Wettbewerbsjury, Chus Martinez, Emanuel Christ und Martin Weis, die Ideen und Wünsche für den Ort und das künftige Bauen. Als Sitzgelegenheit dienen Klutz, ein urbanes Sitzmöbel aus Textil, das mit Bauschutt gefüllt ist. Entwickelt wurden die blauen Sitzsäcke von Designerin Charly Bloedel.
«Mit dem zirkulären Bauen stehen wir noch am Anfang.» Ingenieur Giotto Messi und Bauteiljägerin Kerstin Müller erörtern die technischen Herausforderungen der Konstruktion mit wiederverwendeten Bauteilen. Es gibt noch viel zu tun.
Architekt Emanuel Christ betont: «Wir sind in unserem Büro inzwischen bei mehreren Projekten damit beschäftigt, Bauteile wiederzuverwenden.» Der aktuelle Diskurs – und damit auch der Basel Pavillon – trägt zu einem neuen ökologischen Fokus der Architektur bei. Es ist höchste Zeit.
ETH-Professorin Silke Langenberg warnte: «Die Wiederverwendung von Bauteilen darf nicht als Vorwand für den Abbruch von Bauten dienen.» Der Erhalt von bereits gebauten Primärsturkturen sei das oberste Ziel, wenn wir nachhaltiger Bauen wollen.
Zur Abkühlung gab es hyperlokales Bier vom Dreispitz: Die Bierbrauer von Birtel schoben ihren Bierwaggon wenige Meter nach vorne zum Pavillon. Prost!
Blick vom Parkhaus auf den Pavillon: Die fünfzig Meter lange, lineare Dachstruktur zeichnet die leichte Krümmung der Geleise nach. Die «Loggia Baseliana» besteht aus fünf offenen Einheiten.
Applaus gab es am Ende für alle Beteiligten: Vom Holzbauer Husner bis zu den Bauteiljäger:innen von Zirkular. Sie alle haben einen wichtigen Beitrag zum gelingen des Projekts beigetragen. Der Auftakt für den ersten Basel Pavillon ist gelungen. Er soll dem zirkulären Bauen Schub verleihen. Der Anfang ist gemacht.
Der Basel Pavillon ist für alle da!
Infos zur Nutzung:
Bis Ende September 2022 steht der Basel Pavillon für Veranstaltungen von Vereinen, Firmen oder Institutionen (vom Apéro bis zum Konzert) zur Verfügung. Ebenso werden auf Anfrage Führungen angeboten. Weitere Auskünfte erhalten Sie per Mail an Lukas Gruntz > gruntz@architekturbasel.ch