Vor wenigen Wochen war es soweit: Das Richtfest des elfgeschossigen neuen Büroturms von Herzog & de Meuron auf dem Helvetia Campus fand statt. Zusammen mit dem neuen Auditorium bildet der Neubau mit dem erneuerten «Zwillingshaus» den Mittelpunkt der Erweiterung des Hauptsitzes der Helvetia. Die Instandsetzung des bestetehenden Baus aus den fünfziger Jahren ist weitgehend abgeschlossen. Zusammen mit den Ingenieuren von Schnetzer Puskas begeben wir uns auf einen Baustellenbesuch und werfen dabei einen Blick auf die ingenieurtechnischen Herausforderungen des Projekts.
«Das elfgeschossige Bürohochhaus, das ungefähr dieselbe Höhe wie das bestehende Nachbargebäude aus den 1950er-Jahren aufweist, wurde aus Flachdecken gebildet, die auf den vertikal lastabtragenden Elementen aufgelagert sind. Diese lastabtragenden Elemente bilden die beiden Kerne, die erkerartigen Wandscheiben auf den kurzen Gebäudeseiten (Nord und Süd) sowie die Stützenreihen auf den Längsseiten, bestehen aus je 4 Stützen. Die horizontalen Lasten (Wind und Erdbeben) werden über die Kerne und die Wände im Norden und Süden abgetragen. Das Gebäude zeichnet sich auf den kurzen Gebäudeseiten durch die Fassade mit der rautenartigen Fensterform aus, die an das Logo von Helvetia erinnern soll. Die auf der Nordseite situierte Treppenanlage folgt dieser Fensterform und macht das Begehen des Hochhauses zum Erlebnis. Das stählerne Dachleichttragwerk mit einer allseitig ausladenden, sich nach aussen verjüngender Form, und die umlaufende Terrasse, bilden die sprichwörtliche Krönung des Hochhauses.»
«Das Auditorium als Zwischenbau verbindet die beiden Zwillingshochbauten miteinander und stellt gleichzeitig den neuen Haupteingang zum Campus-Gelände von Helvetia dar. Der Bau besticht durch seine transparente Ausbildung und scheint auf 24 Stützen zu schweben. Die grosszügige, offen gestaltete Raumform, beinhaltet den Empfang und das darüber angeordnete Auditorium, das mit einer frei ausladenden Treppenanlage erschlossen wird. Das Dach wird aus einer 40 cm dünnen vorgespannten Flachdecke gebildet und ist an den ausladenden Rändern gevoutet gestaltet. Gelagert wird das Dach auf 12 primären und 12 sekundären Stützen, die symmetrisch angeordnet sind. Die Hauptstützen übernehmen zusätzlich zu den Vertikallasten auch die Lasten aus dem Wind und dem Erdbeben. Die Stützen sind in den Decken über den 1. und 2. Untergeschosse eingespannt, so dass der Zwischenbau ohne Wände auskommt. Die allseitige Ausladung des Daches über den Grundriss des Auditoriums hinaus stärkt die Grosszügigkeit und Leichtigkeit des Raumes.»
Quelle: Medienmitteilung Schnetzer Puskas Ingenieure AG
Planungsteam Helvetia Campus in Basel
Architektur: Herzog & de Meuron, Basel Ltd.
Generalplanung: Rapp Architekten AG
Tragwerksplanung: Schnetzer Puskas Ingenieure AG
Landschaftsarchitektur: Vogt Landschaftsarchitekten AG
Elektroingenieur: HHM Gruppe AG
Haustechnik: Waldhauser + Hermann AG
Klimaingenieure: Hochstrasser Glaus & Partner Consulting AG
Fassadenplaner: Emmer Pfenninger Partner AG