Hochhäuser statt AKW: Neues Grossprojekt im östlichen Kaiseraugst

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Hier sollte einst ein Atomkraftwerk gebaut werden: Erst nach grossem Widerstand aus der Bevölkerung wurde das Projekt 1988 gestoppt. Inzwischen ist viel Wasser den Rhein hinunter geflossen – und ein neuer Entwicklungsrichtplan namens «Aurica Next» entstand. Kürzlich wurde er vom Gemeinderat Kaiseraugst genehmigt. Bauliche und gestalterische Rahmenbedingungen geben die Richtung für die zukünftige Bebauung vor, die eine Teilrevision des Zonenplans mit sich bringt. Ein Informationsanlass am 16. Januar 2025 bindet die Bevölkerung in die Pläne ein. Voraussichtlich im Juni 2025 stimmt Kaiseraugst über die benötigten Gesetzesänderungen ab.

© aurica-next.ch

Investoren gesucht! Am östlichen Rand der Gemeinde Kaiseraugst sollen auf der «letzten grossen Fläche» Unternehmen ein Zuhause finden. Das Areal Aurica Next ist in Besitz der Aurica AG, einer Tochtergesellschaft der AEW Energie AG und der Axpo Gruppe. Bereits 2023 wurde ein Richtkonzept erstellt. Auf Basis dieses Konzepts ist nun in enger Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Kaiseraugst und der Aurica AG ein Entwicklungsrichtplan (ERP) entstanden. Dieser definiert Rahmenbedingungen für die zukünftige Bebauung. Es wird festgelegt, wo niedrige, wo hohe Bauten errichtet werden können und wo es Grünflächen sowie Gehwege und Strassen geben wird. Zudem werden gestalterische Grundanforderungen definiert, «die dafür Sorge tragen, dass das Areal künftig – trotz allfälliger unterschiedlicher Bauherren – als Einheit wahrgenommen wird.» Als Basis für den ERP wurde eine Baugrunduntersuchung, ein Lärmschutzgutachten sowie ein Verkehrsgutachten erstellt. Das Areal soll direkt an die Kantonsstrasse angebunden werden, der Hirsrütiweg wird durch das Areal hindurch verlängert. Dort soll künftig auch die Buslinie von Kaiseraugst nach Rheinfelden durchgeführt und das Areal mit einer Haltestelle bedient werden.

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Der Entwicklungsrichtplan bildet die Basis für das Bebauungskonzept auf dem 100’000 m2 grossen Areal. Die Ausnutzungsziffer wird zu Gunsten von mehr Nutz- und Grünfläche aufgehoben. Die Rahmenbedingungen werden definiert durch die maximale Gebäudehöhe von 30 statt bislang 20 Metern sowie der maximal drei Hochhäuser bis 60 Metern. «Die Grünflächen werden mit Fokus auf Ökologie und Klimaschutz erstellt», heisst es in der Medienmitteilung. Sie sollen für die gesamte Bevölkerung von Kaiseraugst zugänglich sein und eine «hohe Aufenthaltsqualität» bieten.

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Der Städtebau erinnert an das Baselink-Areal in Allschwil: Grosse Klötze ordnen sich um eine zentralen, linearen Grünraum. Städtebaulich ist das weder besonders innovativ, noch zukunftsweisend. Man könnte von zeitgenössischem Inselurbanismus sprechen. Die funktionale Durchmischung des Areals könnte grösser sein. Immerhin ist die ÖV-Anbindung dank einer Buslinie gegeben. Für Investoren bieten die unterschiedlichen Parzellengrüssen von knapp 2’000 bis maximal 15’870 Quadratmeter einen interessanten Spielraum.

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Der Gemeinderat von Kaiseraugst hat den Entwicklungsrichtplan kürzlich verabschiedet und die Ampeln für die weitere Planung von Aurica Next auf grün gestellt. Zurzeit erfolgt die Erarbeitung der Teilrevision des Zonenplans sowie des Rahmengestaltungsplans. Über die entsprechenden Gesetzesänderungen wird die Bevölkerung von Kaiseraugst voraussichtlich im Juni 2025 abstimmen. Ob es in der Bevölkerung wie damals gegen die AKW-Pläne Widerstand geben wird? Man darf gespannt sein. Das Augenmerk sollte auf jeden Fall auf der architektonischen Qualitätssicherung liegen. Dazu sollten Varianzverfahren eingefordert werden.

Quelle: Medienmitteilung Aurica Next


Mehr nformationen rund um das Projekt > aurica-next.ch

 

 

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