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Hochhaus «BirsTower» in Muttenz: Baurechtsvertrag unter Dach und Fach

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Wo sich früher Betonelemente stapelten, entsteht eines der grössten Bauprojekte in der Region: Mit sechs Hochhäusern schafft man auf dem Areal «Hagnau/Schänzli» rund 630 Wohnungen und 700 Arbeitsplätze. Mit dem Abschluss des Baurechtsvertrages für das Baufeld D mit dem Hochhausprojekt «BirsTower» wurde ein weiterer Schritt für die Entwicklung des neuen Quartiers in Muttenz erreicht. Die Rietpark Immobilien AG wird als Investorin und Entwicklerin mit der Halter AG als Realisierungspartnerin den 73 Meter hohen Turm realisieren.

Situationsplan © Gemeinde Muttenz

Situationsplan © Gemeinde Muttenz

Zur Vorgeschichte: Das Kunsthaus Baselland fand nach 25 Jahren an seiner Wirkungsstätte in Muttenz eine neue Heimat auf dem Dreispitz. Damit wurde Patz frei für ein Hochaus. Für die verfügbare Parzelle in der Hagnau suchte die Stiftung Kunsthaus Baselland als Eigentümerin des Grundstücks mittels einer Investorenausschreibung nach einem geeigneten Käufer und entschied sich nach einer umfassenden Evaluation für die Rietpark Immobilien AG. Diese wird auf dem 4446 m² grossen Areal den 73 m hohen «BirsTower» mit einer Bruttogeschossfläche von insgesamt 16’150 m² realisieren. Laut dem Quartierplanreglement «Hagnau West» wird auf dem ehemaligen Gewerbeareal eine «neue, architektonisch hochwertige und verdichtete Überbauung mit Zentrumsfunktion» entstehen. Der dazugehörige «BirsTower» wird eine Kombination aus Wohn- und Gewerbeflächen bieten und als einziges Projekt im Quartier auch Eigentumswohnungen umfassen. Diese Nutzmischung aus Wohn- und Gewerbeflächen soll die angestrebte «Zentrumsfunktion» des Quartiers stärken.

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Für alle Bauten des Quartiers wird der Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) mit dem Label «Gold» angewendet oder ein gleichwertiger Massstab für nachhaltiges Bauen mit Zustimmung des Gemeinderates. Die Gründe für die Ausnahmeregelung bleiben schleierhaft. Mit der neuen Investorin wird die Projektabwicklung nach dem «Design-Build-Modell umgesetzt, um das Nachhaltigkeitsziel des Projekts zu erreichen.» Was heisst konkret? Das Design-Build-Modell ist ein Projektabwicklungsverfahren, bei dem ein einziger Vertragspartner sowohl für die Planung als auch für die Ausführung eines Bauprojekts verantwortlich ist. Dieses Modell fördere eine effizientere Koordination, Kosten- und Zeiteinsparungen durch die Integration von Planungs- und Bauprozessen. Ob dies der Baukultur zuträglich ist, lautet letztlich die Frage.

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Die Vorteile des Ortes stehen hingegen ausser Frage: Das Grundstück in Muttenz  besticht durch seine optimale Lage direkt an der Kantonsgrenze zu Basel-Stadt. Das Quartier ist durch die Nähe zur Autobahn und die hervorragende Anbindung an den öffentlichen Verkehr sehr gut erschlossen. Die Nähe zur Birs und die Anbindung an den nahegelegenen Grün- und Bewegungsraum Schänzli bieten zusätzlichen Mehrwert. In der ersten Phase wird die Eigentümerin ein Varianzverfahren, also konkret ein Wettbewerbsverfahren mit mehreren Architekturteams, gemäss den Vorgaben des Quartierplans durchführen, um anschliessend mit der Planung für die Baueingabe zu beginnen. Vielleicht reicht es auch noch für einen Namenswettbewerb: «BirsTower» (wichtig: ohne Leerschlag zwischen den Wörtern) ist etwa so kreativ, wie die fussballerische Leistung der französischen Nationalmannschaft an der diesjährigen EM. Die Muttenzer Bevölkerung hätte sicherlich Ideen für einen passenderen Namen. So viel ist hingegen klar: Der Turmbau an der Birs geht in die nächste Runde.

Quelle: www.halter.ch

 

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