Kein Spitalturm von Herzog & de Meuron: Unispital redimensioniert Bauprogramm

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Nach dem Betriebsdefizit von 2023 hat das Unispital seine Arealplanung einer gründlichen  Überprüfung unterzogen. «Die aktualisierte Arealplanung erlaubt dank Prozessoptimierungen, Ambulantisierung und Verdichtungen einen Verzicht auf rund 6400 m2 Nutzfläche», heisst es in einer Medienmitteilung. Da bedeutet konkret: Die Pläne für den Spitalturm von Herzog & de Meuron werden auf Eis gelegt.

«Der so optimierte Flächenbedarf kann mit dem bereits im Bau befindlichen Klinikum 2 und einem auf den Sockel reduzierten Neubau Klinikum 3 gedeckt werden. Auf die Realisierung des Turms wird vorerst verzichtet, jedoch wird der Turm als langfristige Option offengehalten.»

Die Analyse des Generationenprojekts «Campus Gesundheit» erfolgte unter Einbezug aller relevanten Gesichtspunkte, die eine ausreichende und optimierte Versorgung erlauben. «Ein wesentlicher Faktor für die effiziente Leistungs­erbringung sind kurze Wege sowohl für die Patientinnen und Patienten als auch für die in die Behandlung eines Patienten oder einer Patientin involvierten Teams», heisst es in der Medien Deshalb bleiben möglichst viele Leistungen auf dem Campus konzentriert. Die aktualisierte Arealplanung erlaube dank Prozessoptimierungen, Ambulantisierung und Verdichtungen einen «Verzicht auf rund 6400 m2 Nutzfläche».

Perspektive Klingelbergstrasse Richtung Südost © Herzog & de Meuron

Redimensionierung: Nur der Sockel soll realisiert werden… © Herzog & de Meuron

Der so optimierte Flächenbedarf kann mit dem bereits im Bau befindlichen Klinikum 2 und einem auf den Sockel reduzierten Neubau Klinikum 3 gedeckt werden. Auf die Realisierung des Turms wird vorerst verzichtet, jedoch wird der Turm als langfristige Option offengehalten. Die Ausgestaltung des Attikageschosses wird dabei so geplant, dass sich auch für den Sockelbau ohne Turm eine funktional wie städtebaulich gute Lösung ergibt. Das Vorgehen wurde mit dem Gesundheitsdepartement Basel-Stadt und dem Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt abgesprochen.

Perspektive Klingelbergstrasse Richtung Schanzenstrasse/UKBB © Herzog & de Meuron

Perspektive Klingelbergstrasse Richtung Schanzenstrasse/UKBB © Herzog & de Meuron

Bereits im Bau ist der Ersatz des Klinikums 2: Phase 1 wurde Anfang 2024 gestartet und soll 2033 betriebsbereit sein, der Bau von Phase 2 ist für 2035-2042 geplant. Der Sockel Klinikum 3 soll ebenfalls bis circa 2033 erstellt werden. Das USB bleibt dabei innerhalb des von ihm selbst gesetzten Investitionsrahmens von 1.7 Mrd. Franken für die Realisierung der Neubauten Klinikum 2 und Klinikum 3 über die nächsten 17 Jahre. Durch den vorläufigen Verzicht auf den Turm Klinikum 3 resultieren Minderinvestitionen von rund 200 Millionen Franken. Zudem reduziert das USB im Sinne der Nachhaltigkeit den ökologischen Fussabdruck und hält zugleich künftigen Generationen mit der möglichen Ergänzung des Turms Klinikum 3 die Option zur Verdichtung des Campus offen.

Unispital Perimeter B: Herzog & de Meuron

Unispital Perimeter B © Herzog & de Meuron

Auf zusätzlichen Flächenbedarf für künftige Generationen deuten gemäss Medienmitteilung der «stetige Zuwachs an Patienteninnen und Patienten und aktuelle Trends hin: Aus Qualitäts- und Kostenüberlegungen setzt sich ein patientenzentrierter Versorgungsablauf durch, der eine dezentrale Grundversorgung nahe am Wohnort mit leistungsfähigen Zentren für hochkomplexe und schwere Fälle kombiniert.» Nun ist die Politik am Zug: Der Grosse Rat und die zuständige Bau- und Raumplanungskommission werden sich wieder mit dem Bebauungsplans befassen können. Das USB hatte zuvor bis zu seiner Überprüfung der Arealplanung um Sistierung dieses Geschäfts gebeten.

Quelle: www.unispital-basel.ch

 

 

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