Ein Ort für gesundes Essen, guten Kaffee und erfrischende Drinks sowie zur Ausstellung von Kunst – und das bei überschaubarem Budget. Mit dieser Vorgabe trat Jung-Gastronom Nicolas Grumbacher an die beiden Architekten Jörg Schwarzburg und Nicolas Burckhardt heran. Diese nahmen die Herausforderung an. So entstand vis-à-vis der Elisabethenkirche innerhalb eines Jahres aus einem Damenbekleidungsgeschäft eine helle, warme, trendige Bar.
Die weiss gestrichenen Wände und Decken, der helle Boden, ein zementgebundener fugenloser Spachtelbelag, und die verstellbare Spot-Beleuchtung eigenen sich hervorragend zur Präsentation von Kunst. Der Raum mit der zentralen Stütze wird durch die L-förmigen Bar zoniert. Der Tresen sowie weitere Einbauten bestehen aus Seekiefer-Sperrholz und sorgen zusammen mit den industriell anmutenden Hängelampen für die nötige Wärme.
Die sorgfältige Detaillierung und saubere Ausführung der Möbel, wie zum Beispiel die Schwalbenschwanzverbindung in der Holzverkleidung, versteckte Verbindungen oder die eingelassene LED-Beleuchtung lassen das günstige Material hochwertig erscheinen.
Beachtenswert ist auch das hängende Regal der Bar mit den tragenden Streben zur Aussteifung und der schlichten Metallleiter zur Bedienung.
Im Untergeschoss befindet sich ein Raum für Veranstaltungen. Die neuen Nebenräume fassen die bestehende Treppe. Der Vorraum der Toiletten wird gemeinsam genutzt, ist lediglich farblich abgetrennt.
Die Gratwanderung zwischen wandelbar, flexibel, zweckmässig, Cocktailbar, Atelier, Kaffee und Galerie scheint gut gelungen und stellt als Konzept wie auch aus gestalterischer Sicht eine Bereicherung für die Basler Gastroszene dar.
Text: Armin Schärer / Architektur Basel
Jörg Schwarzburg arbeitete sich bisher vom Grossen ins ganz Kleine, so begann er nach dem Studium bei Magnago Lampugnani in Mailand und arbeitete fünf Jahre als Projektleiter des Masterplans für den Novartis Campus, danach über zehn Jahre für Diener & Diener an grösseren Projekten.
Nicolas Burckhardt hat sich fünf Jahre bei Chipperfield in London seine Sporen abverdient und wurde nach seiner Rückkehr nach Basel Projektleiter eines Restaurations- und Umbauprojekts (Alfred Romang und Wilhelm Bernoulli, 1901) für Schroer Sell Architekten.
Die beiden Architekten arbeiten nun seit einem Jahr selbstständig und teilen sich ein Atelier im Gundeli.
PROJEKTBESCHRIEB
Projektname: l’Atelier, Café und Bar
Projekttyp: Gastronomie
Status: Projekt 2018, Fertigstellung Anfang 2019