Zukunftsmusik: Die Musik-Akademie Basel plant, ihre Infrastruktur am historischen Standort in den nächsten Jahren zu sanieren und zu erweitern sowie mit einer «Salle Modulable» zu ergänzen. Im Rahmen des selektiven Studienauftrags «MAB Campus 2040» hat das Beurteilungsgremium unter Leitung von Pierre de Meuron den Beitrag von Nachwuchsteam Architecture Club zur Weiterbearbeitung empfohlen.
Im Rahmen des Sanierungs- und Erweiterungsprojekts «MAB Campus 2040» führte die Musikakademie Basel einen selektiven Studienauftrag durch. Das Beurteilungsgremium unter Vorsitz von Pierre de Meuron wählte in einer offenen Präqualifikation aus 37 Bewerbungen vier Teams aus: die Architekturbüros Christ & Gantenbein, Diener & Diener Architekten, ARGE Harry Gugger Studio / Luca Selva und Architecture Club. Das Beurteilungsgremium empfahl den Projektvorschlag von Architecture Club einstimmig zur Weiterbearbeitung, sowohl für die bauliche Erweiterung als auch für die Sanierung der bestehenden Bauten. Im Beurteilungsgremium waren mit der Präsidentin des Akademierates die Interessen der Musik-Akademie Basel und mit dem Direktor der Hochschule für Musik FHNW/Musik-Akademie Basel auch die Interessen der Hauptmieterin, der Hochschule für Musik FHNW, vertreten. Ebenfalls vertreten waren der Kanton Basel-Stadt mit Immobilien Basel- Stadt, dem Kantonsbaumeister sowie dem kantonalen Denkmalpfleger.
Das Vorhaben umfasst zum einen die dringend notwendigen Sanierungsarbeiten des historisch wertvollen Gebäudeensembles u.a. mit dem Sitz des renommierten Instituts der Hochschule für Musik FHNW, der Schola Cantorum Basiliensis. Zum anderen geht es um die Erfüllung des dringenden Raumbedarfs hinsichtlich heutiger funktionaler und technischer Anforderungen. So ist auch die Erweiterung um die Salle Modulable für heutige Ausbildungszwecke unabdingbar. Einzig eine solche Salle Modulable vermag der stilistischen Vielfalt im aktuellen und zukünftigen Musikleben, mit dem steigenden Einbezug multimedialer und digitaler Techniken, den vielen interdisziplinären künstlerischen Ansätzen wie auch der Tatsache, dass Musik mehr und mehr auch ausserhalb traditioneller Konzertsäle und -räume aufgeführt wird, gerecht zu werden. Aus Sicht der Ausloberin und des Beurteilungsgremiums war der Beitrag von Architecture Club als Gesamtkonzept hinsichtlich der angestrebten langfristigen Campusentwicklung und der damit verbundenen städtebaulichen Lösung der überzeugendste.
Im Umgang mit dem Bestand werden die Akzente richtig gesetzt: Der «Akademiehof» an der Leonhardsstrasse bleibt als «klassischer Hof» erhalten und wird gegen Osten um den Garten der unlängst erworbenen Liegenschaft Leonhardsstrasse 2 erweitert. Ein Aussenfoyer eröffnet neue Begegnungsräume auf dem Campus Die Liegenschaft Leonhardsgraben 40 wird adäquat umgebaut und erweitert und verschafft der Musik-Akademie Basel und der Hochschule für Musik FHNW mit ihrer Fassade einen selbstbewussten und einladenden Auftritt zum Stadtraum. Zwei trichterförmige Durchgänge führen zum markanten Neubau im «Nordhof», dessen Erdgeschoss als offener Aussenraum über der Vera Oeri-Bibliothek konzipiert ist. Dieses neue Aussenfoyer bietet trotz der höheren baulichen Dichte einen neuen und zusätzlich nutzbaren Aufenthalts- und Begegnungsraum. Dies stellt einen wesentlichen Beitrag zur angestrebten Campusentwicklung dar.
Der aufgestelzte Neubau mit der Salle Modulable sowie weiteren Musikräumen soll mit seiner Höhe bewusst ein Zeichen setzten, das auch ausserhalb des Campus wahrgenommen wird. Die Dachhaut ist wie eine Kappe über das Gebäude gestülpt und mit Photovoltaikziegeln verkleidet. Diese wirkt geheimnisvoll und einzigartig in der Dachlandschaft. So bringt sie die besondere Bedeutung der Nutzung als Ort der Musik zum Ausdruck. Die Qualitäten der Aussenräume sind vielfältig. Die beiden Höfe, der «Akademiehof» und der neu gestaltete «Nordhof», werden mit diesem Projekt plausibel verknüpft und die unterschiedlichen Niveaus verbunden, so dass künftig ein zusammenhängender Campus entstehen wird.
Quelle: www.musik-akademie.ch
Weiteres Vorgehen und Wettbewerbsausstellung
Im Rahmen der nächsten Schritte wird das zur Weiterbearbeitung empfohlene Projekt in Abstimmung mit dem Kanton Basel-Stadt und den gegenseitigen Verantwortungsebenen weiterentwickelt und gemäss den Empfehlungen des Beurteilungsgremiums überarbeitet. Die eingereichten Beiträge (Modelle und Pläne) sind vom 27. Juni bis 7. Juli 2022 im Lichthof des Bau- und Verkehrsdepartements am Münsterplatz 11 ausgestellt und können von Montag bis Freitag, 08.00-12.00 und 13.15-17.00 Uhr frei besichtigt werden. Ausstellungseröffnung: 27. Juni 2022 ab 17.00 Uhr