1995 enstand aus den Skizzen von Harry Gugger ein neues Einfamilienhaus auf dem Bruderholz. Das Grundstück, ein nach Westen leicht abfallendes Gelände, öffnet sich zur Erschliessungstrasse. Die übrigen Grenzen des Grundstücks sind von der Bepflanzung der benachbarten Grundstücke verwischt.
Unbebaut bildete das Grundstück einen Raum, einen Einschnitt in die Siedlungsstruktur. Die eigentümliche Dynamik in die Tiefe ist durch eine Reihe Obstbäume und die Proportionen des Grundstückes akzentuiert. Die alten Bäume erinnern an die hier früher vorherrschende Landwirtschaft. Der Ort übt eine starke Faszination aus.
So stand am Anfang der Überlegungen die Entscheidung, den Charakter des fast vergessenen Ortes zu erhalten und das Haus als Solitär in der Landschaft zu begreifen. Das Grundstück ist in seinen Dimensionen erfahrbar geblieben, die Freiflächen sind konsequent nicht in Hausgärten umgestaltet, sondern landschaftlich interpretiert worden.cDas homogen umhüllte Volumen der Wohngeschosse liegt versetzt auf dem das Terrain ausgleichenden Kellergeschosses aus Sichtbeton und erstreckt sich in die Tiefe des Hanges. Die Anordnung der zwei im Längsschnitt über Kreuz organisierten Wohnungen ist äusserlich nicht ablesbar. So macht das Haus den Eindruck, es gäbe nur einen Nutzer. Die komplexe Organisationsform der überkreuzten Stapelung der gleichgrossen Wohnungen ermöglicht beiden Einheiten den Vorzug der verschiedenen Orientierungen sowie die direkte Beziehung des Erdgeschosses zum Aussenraum. Beide Nutzer geniessen im zur Strasse orientierten Wohnbereich die grossartige Panoramaaussicht ins Rheintal und in die Vogesen, im Schlafbereich die Ruhe der rückwärtigen Gärten.
Quelle: www.hgugger.ch
Bilder: © Margherita Spiluttini