Wohnungsbau erlebt in Basel derzeit eine neue Blüte. Der Stadtteil Lysbüchel Süd ist dabei ein besonders spannendes Experimentierfeld. Ausserdem handelt es sich um ein Gemeinschaftswerk: Ein Dutzend kleinere und grössere Genossenschaften und die Stiftung Habitat haben fünfzehn unterschiedlich ausgerichtete und individuell gestaltete Wohnhäuser entwickelt und geplant, wobei innovative und neue Wohnideen erprobt werden. In der vierteiligen Reihe der Architekturbar im Herbst 2021 diskutieren wir mit den ArchitektInnen jeweils ein Haus. Veranstaltungsort ist wie gewohnt das Didi Offensiv am Erasmusplatz. Save the date! Wir freuen uns auf spannende Einblicke und Diskussionen zum Neuen Wohnen in Basel.
Architekturbar Herbst 2021
Zeit: jeweils 19:00 (Türöffnung 18:30)
Ort: Didi Offensiv am Erasmusplatz 12, 4057 Basel
Schutzkonzept: gemäss Vorgaben BAG
DI 05.10.
Stereo Architektur / Mietshäuser Syndikat
Das Projekt Abakus ist Teil der Genossenschaft Mietshäuser Syndika. Der Grundsatz hinter dem Projekt ist die Flexibilität. Das Haus soll sich den wechselnden Bedürfnissen des Lebens anpassen können. Die Wohnungen sollen wachsen und wieder schrumpfen können und dadurch sicherstellen, dass jeder den Wohnraum hat, den er braucht. Gleichzeitig soll der individuelle Flächenverbrauch auf ein sinnvolles Mass reduziert werden. Zudem soll das Haus Bewohnerinnen und Bewohnern offen stehen, denen genossenschaftlicher Wohnraum nur bedingt zugänglich ist: Für Menschen, die entweder nicht über genügend finanzielle Mittel verfügen, keine Wohnung im klassischen Sinne benötigen oder sich nicht auf lange Sicht verpflichten können oder wollen. So soll das Haus helfen, einer gesellschaftlichen Blasenbildung entgegen zu wirken und dadurch einen Beitrag zu sozialer Nachhaltigkeit leisten.
MI 13.10.
Kollektive Architekt / Cohabitat
Die Genossenschaft Cohabitat besitzt in Basel bereits einige Bestandsliegenschaften aus der Jahrhundertwende, diese bildeten den „Erfahrungshorizont“ und Blaupause für die Entwicklung der kompakten und dennoch grosszügigen Grundrisse – Kammerung und Durchwohnen wird gleichwohl ermöglicht, innenliegendes Treppenhaus und dennoch Kommunikationsraum. So wird der Flächenverbrauch auf 38qm pro Bewohner reduziert, was günstige Mieten und mehr Gemeinschaftsfläche ermöglicht.
DI 09.11.
Foeldvary Staehelin / point commun
point commun ist ökologisch: Die Fassade wird aus Lehmsteinen von Terrabloc gefertigt, eine innovative und nachhaltige Bauweise, die Pioniercharakter im städtischen Raum hat. Das Haus besteht aus fünf Vollgeschossen, zwei Attika-Geschossen und einer begehbaren Dachterrasse. Insgesamt entstehen elf Wohnungen zwischen 1.5 bis 4.5 Zimmern. Zudem wird im Attikageschoss die mietbare Vereinsküche «CWTCH» gebaut. Auf der Dachterrasse ist ein gemeinschaftlich genutztes Gästezimmer und ein Badezimmer mit Badewanne geplant. Der Innenausbau ist durch Einfachheit und Reduktion gekennzeichnet und schafft so eine besondere, moderne Wohnästhetik. Die Dachterrasse, der Aussenbereich der Küche sowie der Hinterhof werden als urbaner Stadtgarten mit essbaren Pflanzen gestaltet, die direkt in der gemeinschaftlich genutzten Küche verarbeitet werden können.
DO 18.11.
Stump & Schibli / WBG Areal
Das Grundkonzept entspricht einem Laubengangtypus, bei dem die Wohnungen zwischen der Strasse und dem Hof aufgereiht werden. Der Zugang zu den Wohnungen erfolgt über den hofseitigen Aussenraum, der auch eine gemeinsame Loggia darstellt. Mit standardisierten Räumen und minimaler Infrastruktur werde ein kostengünstiges und nachhaltiges Bauen angestreb. Das zurückversetzte Attikageschoss enthält drei Wohnungen mit zwei bis zweieinhalb Zimmern auf 40 bis 50 Quadratmetern und eine Einzimmerwohnung. Dort ist auch eine grosszügige Gemeinschaftsterrasse geplant. Auf der Strassenseite des Erdgeschosses finden sich zudem ein Gemeinschaftsraum und ein Gewerberaum, genannt Concierge, in dem Dienstleistungen für die Mieterschaft und das Quartier untergebracht werden sollen.
mit freundlicher Untestützung von
Stiftung Habitat und Hürzeler Holzbau AG