Die ‹Halle 8 Mitte› auf dem Areal Gundeldingerfeld diente früher einmal der Maschinenfabrik Burckhardt. Nach einer Zeit als Eventhalle sollte sie umgenutzt werden. Der neue Betreiber wollte eine vielseitig nutzubare Umgebung schaffen, einen Ort, der verschiedene Arbeitsformen, Dienstleistungen und Veranstaltungen ermöglicht. Dazu wurde die Halle saniert und um einen Einbau von Stereo Architektur erweitert.
Neben diversen Sanierungsarbeiten wurde am einen Ende über dem neuen Haupteingang ein statisch autonomer Einbau erstellt. Dieser passt sich dem industriellen Charakter der Halle an, differenziert sich aber duch die Materialisierung in Holz von der bestehenden Struktur und wird somit zum eigenständigen, identitätsstiftenden Element. Das Erdgeschoss bleibt weitgehend frei, so dass die Halle weiterhin möglichst flexibel, als Ganzes nutzubar und erlebbar ist. Unten liegen Empfang, Garderobe und ein kleiner Rückzugsraum. Das Obergeschoss bildet mit zwei verschiedenen grossen Sitzungszimmern den Hauptteil der neuen Konstruktion. Auf dem Deck darüber steht eine informelle Liegewiese als Ort der Entspannung zur Verfügung. Weil der grösste Zugang zur Halle einer normalen Eingangstür entspricht und die Konstruktion grossteils von Hand erstellt werden musste, ist sie als kleinteilige Holzstruktur konzipiert. Konstruktiv wie auch gestalterisch ist der Einbau additiv gedacht und besteht aus vielen aneinandergereihten Rippen, welche teilweise an grossen Überzügen hängen. Die Tiefe zwischen den Rippen dient als Stauraum. Für die hölzernen Bauteile wurde Furnierschichtholz in unterschiedlichen Stärken verwendet. Durch die aussergewöhnliche Gelegenheit, ein Haus im Haus zu bauen, war ein sehr freier Umgang mit der Ausformulierung und mit der Detailierung des Objekts möglich. Die Mechanismen sind sehr einfach gehalten, und alle Materialien sind roh belassen.
Da die gesamte Halle als eine Nutzungseinheit betrachtet wird, mussten keine baulichen Brandschutzmassnahmen ergriffen werden. Hingegen sind die Räume und insbesondere die Treppen derart angeordnet, dass die maximalen Fluchtweglängen eingehalten werden.
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Bauherr: Launchlabs GmbH
Architekten: Stereo Architektur
Mitarbeiter: Jonathan Hermann, Claudio Meletta, Martin Risch
Bauunternehmer: Hürzeler Holzbau AG, Schlosserei Warteck, Atelier Weidmann
Standort: Dornacherstrasse 192, CH–4053 Basel
Quelle: Holzbulletin 123/2017 | www.stereo-architektur.ch
Photograph: © Lukas Schaffhuser