Die 1935/36 erbaute, wenig bekannte Kirche ist ein herausragendes Beispiel der sogenannten «anderen Moderne» in der Schweiz, einer eher moderat-konservativen Ausrichtung der architektonischen Avantgarde in der ersten Hälfe des vergangenen Jahrhunderts. Entworfen wurde der Bau von Otto Rudolf Salvisberg, der in Basel insbesondere dank seinen Bauten für die Roche grosses Renommee geniesst.
Die bisherige Besitzerin, die Erste Kirche Christi Wissenschafter in Basel, hatte zuletzt keine Verwendung mehr für den Bau. Auf der Suche nach einer dauerhaften Nachnutzung ist die Kirche an den Kanton herangetreten. Dieser zögerte nicht lange: Immobilien Basel-Stadt kaufte das Gebäude am Picassoplatz 2 für 5,86 Millionen Franken. Die Regierung hat den Kaufvertrag bereits genehmigt. Bis im kommenden Frühling soll das Gebäude zu einem Proberaum für die Basler Sinfonieorchester umgebaut werden. Eine Machbarkeitsstudie im Auftrag von Immobilien Basel-Stadt hat ergeben, dass sich das Kirchengebäude für diesen Zweck gut eignet. Behoben werden soll mit dem Umbau der Mangel an Proberäumen, der sich durch den Umbau des Stadtcasinos ab 2017 noch verschärft.
Architektur Basel begrüsst den Entscheid, der den Erhalt dieses herausragenden Bauwerks der Moderne garantiert und ihn zudem der Öffentlichkeit zugänglich macht. Unser Blick hinter die Fassade zeigt: Die Innenausstattung ist in gutem Zustand und von hoher gestalterischer Qualität. Es bleibt zu hoffen, dass der Umbau mit grösster denkmalpflegerischer Sorgfalt ausgeführt wird.
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