Berrel Berrel Kräutler erstellten 2008 ein neues Betriebsgebäude für das Wasserreservoir Basel.
Der Name vom Gebäude ‹Wasserreservoir› lässt nur erahnen, was sich unter der grünen Wiese und hinter dem grossen Kupfertor abspielt. So tritt es als einziges an die Oberfläche und schafft eine Verschmelzung mit dem Hang. Zehn Jahre später spürt man die Patina und kann sich den reflektierenden Glanz des Kupfers nur noch vorstellen. Die Pflanzen wuchern aus der Betonfassade und stärken damit die Zugehörigkeit zur bewachsenen Böschung. Die Form der vorgefertigten Betonelemente schafft eine Assoziation zum Rasengitter, welches hier aus der Erde tritt und immer weiter bewachsen wird.
Die geneigte Fassade wird auf der oberen Plattform zur Brüstung und leitet den Blick über die Baumkronen. Durch den klaren Niveauversprung und den in die Erde «eintauchenden» Bau, kann das Gebäude auf ganz sonderbare Weise erfahren werden; die Kraft des unter dem Boden gefassten Wassers ist förmlich spürbar. Das Thema der Verschmelzung und die Frage des Ausdrucks treten in den Vordergrund – wie soll eine Fassade formuliert werden, die aus dem Wasser und durch die Erde, raus an die Luft tritt?
Die Wasserversorgung von Basel hat bereits eine Tradition repräsentativer Betriebsgebäude. So führt jenes von Berrel Berrel Kräutler Architekten die Reihe – nach dem Wasserturm und dem klassizistischen, alten Wasserreservoir – weiter. Insbesondere der mystische Ausdruck schafft eine weitere Assoziation zum alten Wasserreservoir, welches 1903-1905 durch die Architekten Vischer& Fueter erbaut wurde.
Wer nun neugierig auf die zwei älteren Bauten wurde und sich ein eigenes Bild der neuen Skulptur machen möchte – die drei sind nur wenige Schritte voneinander entfernt.
Planung und Realisation: 2006-2008
Bauherrschaft: IWB, Basel
Landschaftsarchitekten: Fahrni & Breitenfeld
Text: Mireille Hohlbaum / Bilder: © MH | Architektur Basel