Der Sommer hat noch nicht begonnen und die Temperaturen sind in der Stadt bereits an mehreren Tagen über die 30-Grad-Grenze gestiegen. Ende der Woche wird diese Grenze deutlich überschritten. Letze Woche war es zwar nicht so heiss, dafür zogen immer wieder starke Gewitter auf und liessen in kürzesten Zeit riesige Wassermengen ab. Auf dieses wechselhafte Wetter sucht die Stadt nach baulichen Lösungen. Einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der Hitze in der Stadt und zum Umgang mit Starkregen könnte das Schwammstadt-Prinzip leisten. Mit diesem Prinzip kann Regenwasser im Boden wie in einem Schwamm verstärkt gespeichert werden und via Stadtgrün verdunsten. VoltaNord ist das erste Areal in Basel-Stadt, das nach diesem Prinzip entwickelt werden soll, aber auch andere grössere Transformationsareale des Kantons bieten Potenzial für die Umsetzung einer klimaangepassten Siedlung.
Ein geschlossener Regenwasserkreislauf im Freiraum ist die Grundlage der Schwammstadt. Der Abfluss von Regenwasser in die Kanalisation soll vermindert, seine Verweildauer im städtischen Raum erhöht und seine Verdunstung mittels Vegetation gefördert werden. Mit der Schwammstadt kommt das Regenwasser direkt den Bäumen zugute, statt ungenutzt in die Kanalisation zu fliessen. So steht den Stadtbäumen an ihren meist trockenen Standorten mehr Wasser zur Verfügung. In der Folge entwickeln sie sich gesünder und überstehen trockene Sommer besser. Ein vitaler Baumbestand verdunstet mehr Wasser und kühlt so das Stadtklima. Gleichzeitig wird die Kanalisation entlastet und die Gefahr von Überflutungen aufgrund zunehmender Starkregenereignisse reduziert.
Die Infrastruktur für das Schwammstadt-Prinzip muss noch gebaut werden. Das Bau- und Verkehrsdepartement ist dafür zuständig und wird, wenn möglich, bei anstehenden Bauprojekten die nötigen Massnahmen mitplanen. Elemente der Schwammstadt sind zum Beispiel wasserdurchlässige Oberflächen, offene Rinnen oder bepflanzte Retentionsmulden. Viel Potenzial für die Realisierung dieses Projektes liegt in der Entsiegelung von bestehenden Flächen.
Im neuen Saint-Louis Park im VoltaNord, wird neben viel Freifläche auch ein beachtlicher Teil des Freiraums dem Naturschutz zugewiesen. Dabei wurde im Wettbewerb nach Lösungen gesucht, um eine Retentionsmulde für die Parkflächen, wie auch für die Entwässerung der angrenzenden Gebäude, in das Projekt zu integrieren. In den Retentionsmulden wird das Regenwasser von Hartflächen eingeleitet, gestaut und anschliessend von der Vegetation verdunstet.
Quelle: www.medien.bs.ch