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Barbara Buser und Co: Frischer Wind im Denkmalrat

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Der Basler Denkmalrat machte zuletzt in Sachen Roche-Bauten von sich Reden. Nachdem er zuerst die Unterschutzstellung beantragt hatte, krebste er zwei Jahre später zurück und gab die Bauten von Otto Rudolf Salvisberg und Roland Rohn zum Abbruch frei. Auf die neue Legislatur hin wurde der Rat nun neu zusammengesetzt. Mit dabei sind bekannte Namen wie Barbara Buser, Tobit Schäfer oder Sarah Barth.

Von der Stadtbildkommisison in den Denkmalrat: Barbara Buser © Armin Schärer / Architektur Basel

«Der Denkmalrat? Was macht der eigentlich?», fragte mich eine Freundin kürzlich. Der Denkmalrat hat eine wichtige Funktion. Er berät die Kantonale Denkmalpflege und den Regierungsrat in Fragen der Denkmalpflege. Er stellt Anträge für Unterschutzstellungen von bedrohten Baudenkmälern. Ausserdem kann die Denkmalpflege ihm grosse Restaurierungsprojekte und Bauvorhaben zur Beurteilung vorlegen. In Anbetracht der vielen Transformationsareale in Basel, wo ein unglaublicher baukulutureller Reichtum an Industriedenkmälern vorhanden ist, wird dem Rat in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle zukommen. Dafür scheint er gut gewappnet zu sein. In der neuen Legislatur weht ein frischer Wind im Rat.

Sorgten für viel Diskussionsstoff im Denkmalrat: Die Bauten von Salvisberg auf dem Roche Südareal © Architektur Basel

Die neue Zusammensetzung ist weiblicher. Von sieben Mitgliedern sind vier Frauen. Ein gutes Zeichen! Mit der Nomination von Barbara Buser gelang ausserdem ein spektakulärer Transfer, um es im Fussballjargon auszudrücken. Die «architecte engagée» wechselt von der Stadtbildkommission zum Denkmalrat. Über die Ablösesumme wurde Stillschweigen vereinbart. Neu an Bord ist ausserdem Architektin Sarah Barth, die sich als treibende Kraft beim Countdown 2030 für eine radikale, ökologische Transformation der Bauwirtschaft einsetzt. In der Person von Andreas Fries hat auch Herzog & de Meuron eine Vertretung im Denkmalrat. Inzwischen als Partner arbeitet Fries seit zwei Jahrzehnten an der Rheinschanze. Präsidiert wird der Rat ebenfalls von einem bekannten Gesicht: Alt-Grossrat und Kulturmanager Tobit Schäfer übernimmt das Präsidium. Seine Aufgabe wird es sein, die unterschiedlichen Positionen der Ratsmiglieder in einen konstruktiven Dialog umzumünzen.

Es sind starke, engagierte Persönlichkeiten mit klaren Haltungen, die den neuen Denkmalrat prägen werden. Die Fragen der Ökologie werden künftig ein stärkeres Gewicht bekommen. Man darf gespannt sein, wie der Rat die baukulturelle Auseinandersetzung in den nächsten Jahren mitprägen wird. Wir wünschen: Bon courage!

Text: Lukas Gruntz / Architektur Basel


Die Mitglieder des Denkmalrats

  • Tobit Schäfer, Projektentwickler, Kulturmanager, Präsident
  • Sarah Barth, Architektin
  • Barbara Buser, Architektin
  • Andreas Fries, Architekt
  • Viola Müller, Architektin, Industriearchäologin
  • Oliver Streiff, Architekt, Jurist, Dozent Denkmalrecht
  • Monika Twerenbold, Kantonale Denkmalpflegerin Schwyz

 

  • Christine Kaufmann, Gemeinderätin, Riehen (bei einem Geschäft in Riehen)
  • Thomas U. Müller, ehem. Gemeinderat, Bettingen (bei einem Geschäft in Bettingen)

Beratende Sitzungsteilnehmer (ohne Stimme)

  • Beat Aeberhard, Kantonsbaumeister
  • Guido Lassau, Kantonsarchäologe
  • Daniel Schneller, Kantonaler Denkmalpfleger

Link > www.denkmalpflege.bs.ch/ueber-uns/kommissionen

 

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