Anfos-Haus | Basler Baukultur entdecken. No 29

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Das Anfos-Haus bildet mit dem Lonza Hochhaus das eindrücklichste Beispiel grossstädtischer Architektur, das in Basel während des beispiellosen wirtschaftlichen Aufschwungs der 1950er und 1960er Jahre erbaut wurde. Es ist das Pendant zum benachbarten, 10 Jahre älteren Drachen-Center und umfasst – mit Ausnahme des Hotels – dasselbe Angebot: Tiefgarage, Fitnesscenter, Ladenpassage, Restaurant, Büros und Wohnungen. Ausgeprägter als beim in die Fassadenflucht der Aeschenvorstadt eingebundenen Drachen-Center – das erste multifunktionale Gebäude dieser Grösse in Basel – ist die städtebauliche Präsenz des Anfos-Hauses. Dies nicht nur durch seine Dimensionen (es besetzt eine Fläche von 2650 m2), sondern vor allem durch sein Freistehen auf drei Seiten. Seine reduktionistische Ästhetik verleiht ihm zudem eine zeitlose Modernität und internationale Ausstrahlung. Bemerkenswert ist das grosse Spannweiten aufweisende Eisenbetonskelett, das eine besondere Flexibilität bei der Grundrissgestaltung ermöglicht. Die grossen Fassadenflächen sind
durch die durchgehenden Fensterbänder zusammengefasst und durch deren teilweises Vorspringen individuell gegliedert. Der vorherrschende Schwarzweisskontrast – Brüstungen aus hellem Kunststein, schwarze Fensterprofile – in Verbindung mit grossen Glasflächen ist auch im Gebäudeinnern vorherrschend, er wird ergänzt durch dunkle Holzstrukturen (Fournier bei Brüstungen, Türen) sowie dem Grau des Waschbetons und der Metallverkleidung der Aufzüge (Treppenhaus).

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Funktion: Büro- und Geschäftshaus
Bauzeit: 1963
Architekten: Johannes Gass und Wilfried Boos (Aeschenvorstadt 48–50), Max Rasser und Tibère Vadi (Henric Petri-Strasse 19)

Quelle: Faltblatt «Baukultur entdecken» / Schweizer Heimatschutz
Foto: © Bruno Thüring (Denkmalpflege Basel-Stadt)

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