Friederike Kluge und Meik Rehrmann haben sich im Studium kennengelernt – und bereits dort an gemeinsamen Projekten gearbeitet. Meik hatte eine Schreinerlehre absolviert und einige Jahre in der Restaurierung gearbeitet. Rike studierte ein Jahr an der PUCV in Valparaíso in Chile. Nach dem Diplom arbeiteten die beiden bei Buchner Bründler und bei Morger Dettli. Dank Umbauprojekten aus dem privaten Umfeld folgte die Selbständigkeit: 2013 gründeten sie das Büro Alma Maki in Basel. «Eigentlich ist Basel voll von Lieblingshäusern, selbst Infrastrukturgebäude haben eine grosse Qualität. Sich auf eine Dreierauswahl zu beschränken war nicht einfach, aber wir haben uns über den Anlass gefreut, die Stadt mal wieder zu reflektieren,» antworten sie auf unsere Frage nach ihren Basler Lieblingshäusern. Sie nehmen uns mit auf einen Spaziergang vom Hafen über die Innenstadt bis zu einem Stück «Verschwundenes Basel» in die Schoren.
1. Getreidesilo
Hans Bernoulli, 1923

© Alma Maki
Hafenareale faszinieren uns, der authentische Charme, auch das Unkontrollierte, die etwas düstere Stimmung und eine grosse Portion von Weltläufigkeit. Das Getreidesilo liegt hier kraftvoll und rau, wie ein gestrandeter, riesiger Dampfer, ein Zweckbau mit einem unglaublichen Verständnis für Proportionen, Eleganz und Anmut.
2. Studio Central
Marcus Diener, 1953-1956

© Alma Maki
Die schönste Art, um unter einem Gebäude hindurchzutauchen! Dieser Raum, der Rümelinsplatz und Gerbergasse verbindet ist vielseitig, virtuos, überraschend und lässt einen sofort von einer möglichen Nutzung träumen. Hier ein Museum eröffnen! Einen kulturellen Raum in Zeiten der Pandemie, ein Open Air Durchgangsmuseum für den Flaneur… Welch ein Potenzial, ein ungehobener Schatz mitten im Herzen der Stadt.
3. Ciba Bürogebäude Schoren
Burckhardt Architekten, 1969

© Alma Maki
Ein Haus wie eine Sonnenbrille, ein Haus aus aufgetürmten Pflanzentrögen. Leider existiert eines unserer Lieblingshäuser nicht mehr. Es stand hinter dem Badischen Bahnhof, war cool, verspielt, mit Grün überwachsen. Nicht nur von aussen, sondern auch im Inneren ein mit Leidenschaft und viel Gestaltungswillen entworfenes Haus. Das Foto stammt von der Klybeck Kantine, seiner nüchternen Schwester. Wenn wir an ihr vorbeifahren bleibt ein Staunen und die Ungläubligkeit, dass das Bürogebäude von Ciba-Geigy wirklich abgerissen werden musste.
Text / Fotos: Friederike Kluge und Meik Rehrmann
www.wp.almamaki.ch