Die Kantonale Denkmalpflege Basel-Stadt hat das Inventar der schützenswerten Bauten für ein weiteres Quartier überarbeitet. Seit neustem ist das aktualisierte Quartierinventar «Am Ring» online einsehbar. Ebenso sind nun auch alle Inventarbauten der Grossbasler Altstadt online publiziert – bisher war nur ein Teil davon auf MapBS abrufbar. Es ist ein reicher Fundus der Basler Baukultur.
Das 1889 errichtete Wohnhaus an der Klingelbergstrasse 77 ist ein qualitätvolles Beispiel für die damals beliebte Verwendung von Sichtbackstein. © Kathrin Schulthess
Das Inventar der schützenswerten Bauten muss aufgrund seines Alters gleich für mehrere Kantonsgebiete aktualisiert werden. Nach der Revision des Quartierinventars St. Johann (2021/22) wurde in den vergangenen Monaten das rund 25-jährige Inventar des Quartiers «Am Ring» überarbeitet. Wie bereits bei der Aktualisierung des Inventars des St. Johann-Quartiers, wählte die Kantonale Denkmalpflege auch für diese Aktualisierung eine dialogorientierte Methode. Das für die Schweiz pionierhafte Vorgehen erweitert den Personenkreis, der sich mit der Auswahl der neu aufzunehmenden Objekte auseinandersetzt: Im Rahmen von mehreren öffentlichen Rundgängen fand ein wertvoller Austausch mit der Quartierbevölkerung zu prägenden Einzelbauten, Häuserzeilen und ganzen Strassenräumen statt, der die Sicht der Denkmalpflege bereicherte. Darüber hinaus begleitete der bereits für das St. Johann eingesetzte Beirat mit Vertreterinnen und Vertretern aus Quartiervereinen, Fachverbänden, Politik und Behörden auch diese Revision.
Zur Eröffnung des Basler Büros der Allgemeinen Plakatgesellschaft 1911 wurde ein Wettbewerb für eine Plakatsäule lanciert. Nach dem Siegerentwurf des Basler Architekten Hans Hindermann entstanden schliesslich 14 Exemplare. Heute existieren noch drei davon. Die neu aufgenommene befindet sich an der Ecke Klingelbergstrasse / St. Johanns-Ring. © Kathrin Schulthess Fotografie
Bei der Überarbeitung des Quartierinventars Am Ring wurden 67 Ensembles und Einzelbauten neu aufgenommen und zwei Objekte aus dem Inventar entlassen. Die Auswahl, die von herausragenden Reihenhäusern über prägende Gewerbebauten bis hin zur historischen Plakatsäule reicht, spiegelt die bewegte Geschichte und den baukulturellen Reichtum des Quartiers, das zu den allerersten ausserhalb der einstigen Stadtmauern gehörte. Mit der Inventaraufnahme wird die Eigentümerschaft darüber informiert, dass ihre Liegenschaft für die Stadt Basel bedeutend und möglicherweise erhaltenswert ist. Im Unterschied zu einer Unterschutzstellung hat der Inventareintrag keine unmittelbaren Verpflichtungen der Eigentümerschaft zur Folge.
Das ikonische Wohn- und Geschäftshaus «Drei-Strassen-Hof» (Austrasse 128 / Spalenring 127) der Architekten Groeflin & Muralda wurde 1953/1954 erbaut und ist ein herausragender Vertreter der Architektur der 50er Jahre. © Kathrin Schulthess Fotografie
Das aktualisierte Inventar des Quartiers Am Ring ist ab sofort online auf MapBS einsehbar. Auch stehen dort nun sämtliche Inventarblätter der Grossbasler Altstadt zur Verfügung. Die mit dem St. Johann begonnene Onlinepublikation des Inventars der schützenswerten Bauten wird auch in Zukunft weitergeführt werden. Ende 2024 wird das Inventar der Gemeinde Riehen hinzukommen, dessen Überarbeitung kürzlich begonnen wurde. Man darf gespannt sein.
Quelle: www.medien.bs.ch
Das Inventar der schützenswerten Bauten im Detail: www.denkmalpflege.bs.ch
