Die Bruder-Klaus Kirche ist eine markante Erscheinung innerhalb der «Vielstiligkeit» (Walter M. Förderer) des modernen Kirchenbaus der Nachkriegszeit. Ihre kraftvoll geschwungene plastische Form zeigt den Einfluss von Le Corbusiers Wallfahrtskirche von Ronchamp (1950). Der in einem hellen Ockerton gefasste Betonbau mit Kupferdach steht über einem annähernd herzförmigen Grundriss und steigt zur Strasse hin bugförmig an. Typologisch gehört er in die noch junge Gattung einer neuen Grundrissgeometrie, die den mehrfach unterteilten, rechteckigen Raum durch den stärker auf den Altar ausgerichteten Zentralraum ersetzt. Miteinbezogen ist auch der Taufraum, desgleichen der vor der Südseite frei stehende Turm (32m) aus Sichtbeton, der zusammen mit dem schmalen Eingang die Achse markiert, die den Kirchengänger seitlich in den stützenlosen Raum führt. Die 450 Sitzplätze sind segmentbogenförmig auf den Altar ausgerichtet. Die einzige Lichtquelle bildet das von Ferdinand Gehr geschaffenen Farbfenster (Trinität) in der nach innen versetzten, ansteigenden Südostwand. Seine Vielfarbigkeit kontrastiert zur blaugrau gefassten Kuppel und zum warmtonigen Kirchenraum (ockerfarbene Wände, Holzbänke, Bodenplatten und Altar aus Jurakalkstein). Die Sakristeiräume und die Beichtnischen sind hinter der doppelten Wandrundung im Südwesten angeordnet. Im Untergeschoss befinden sich die Krypta und weitere Räume.
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Funktion: Kirche
Adresse: Bruderholzallee 140
Bauzeit: 1959 – 60
Architekt: Karl Higi
Quelle: Faltblatt «Baukultur entdecken» / Schweizer Heimatschutz
Foto: © Bruno Thüring (Denkmalpflege Basel-Stadt)