Seit 2014 tragen Jaeger Koechlin Architekten zur Basler Baukultur bei. Erstmals auf sie aufmerksam geworden sind wir 2016 dank ihrem sehenswerten Umbau der ‹Villa Gempenweg› in Arlesheim. Damals sagten sie über ihre eigene Arbeit: «Als junges Büro macht man eine Entwicklung durch und hinterfragt wieder vieles. Nicht zuletzt entwickeln wir uns auch mit jedem Projekt weiter. Interessante räumliche Momente, Materialien oder Konstruktionen werden wieder aufgegriffen und neu interpretiert.» Was heisst das in Bezug auf ihre Basler Lieblingshäuser? Ariel Koechlin und Patrick Jaeger nehmen uns mit nach Biel-Benken, ins St. Alban-Tal und auf den Petersplatz. «Interessante räumliche Momente» finden wir an allen drei Orten vor.
1. Wohnsiedlung Spittelhof, Biel-Benken
Peter Zumthor, 1996
Diese Siedlung setzt ein Zeichen für den bewussten Umgang mit der Ressource Boden. Besonders mutig in einer Umgebung, in der eingezäunte Einfamilienhäuser und Villen das Bild prägen. Die Abstufungen von Privatsphäre zu Öffentlichkeit sind gekonnt gelöst, sei es zwischen privaten und gemeinschafltlichen Aussenräumen, wie auch zwischen den Fusswegen der Siedlung und dem Wegnetz des Dorfes bis hin zur persönlichen Adresse.
2. Jugendherberge St.-Alban-Tal
Buchner Bründler, 1847 / 2010
Das Ensemble aus umgenutzter Seidenbandfabrik und Erweiterungsbau besticht durch seine gelungene Verbindung aus Alt und Neu. Sichtbar wird dies unter Anderem am neu geschaffenen Zugang über eine hölzerne Brücke, die nicht nur das Haus mit seiner Umgebung verbindet, sondern gleichzeitig auch den Altbau mit seinem Anbau. Dieser geschickte Eingriff schafft eine Öffentlichkeit, die den angrenzenden Platz belebt und der Jugendherberge einen zeitgemässen Auftritt verleiht.
3. Petersplatz, 1277
Kein Lieblingshaus, ein Lieblingsort! Bereits im 15. Jahrhundert hat dieser Platz zu Spielen und Spaziergängen unter dem Schattendach von Linden und Ulmen eingeladen. Angelegt zwischen dem botanischen Garten, dem Kollegienhaus von Roland Rohn (Lieblingshaus), dem Petersgraben und der Häuserzeile gegen Norden ist der Platz auf allen vier Seiten wahrnehmbar begrenzt. Er verbindet und vernetzt, vieles geht nebeneinander her ohne sich zu stören, im Gegenteil, der Platz lässt ein städtisches Treiben zu, das wir uns andernorts auch wünschen würden.
Text / Fotos: Ariel Koechlin und Patrick Jaeger
www.jaegerkoechlin.ch