Vom S AM ins Bundeshaus: Countdown 2030-Petition gegen «Abrisswahn» mit 10’999 Unterschriften eingereicht

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Vom S AM ins Bundeshaus: Abriss als Ausnahme, mehr Bauen im Bestand und klare Nachhaltigkeitsziele für alle Bauten! Das fordert der Verein Countdown 2030 sowie 10’999 Mitunterzeichnende mit der Petition “Fertig mit dem Abrisswahn – Zukunftsfähig Bauen Jetzt!”, die am Montag in Bern dem Bundesrat und dem Parlament überreicht wurde. «Die Baubranche verursacht 84% des Schweizer Abfalls, das entspricht mehr als 500 kg Bauabfall pro Sekunde. Die Mülldeponien füllen sich schneller, als neue Standorte überhaupt in Sicht sind. Rund ein Drittel der Schweizer Treibhausgase werden direkt durch unsere Bauten und Bautätigkeiten verursacht», schreibt der Verein in seiner Medienmitteilung. Umso mehr sei es an der Zeit, dass die Politik handelt.

Man tut was man kann. Aber kann man, was man tut? Unsere Bauwirtschaft funktioniert heute alles andere als klimagerecht. Von Nettonull erst gar nicht zu sprechen. Um ein Umdenken voranzutreiben, hat Countdown 2030 fünf prägnate Forderungen aufgestellt. In Form einer Petition sind die Politiker auf Bundesebene nun aufgefordert, eine politische Umsetzung anzugehen. Die fünf Forderungen lauten:

  1. Abriss als Ausnahme
  2. Fertig mit Fehlanreizen
  3. Mehr Bauen im Bestand
  4. Klare Ziele für alle Bauten
  5. Die öffentliche Hand geht voran

Raum der Petition im S AM ©Tom Bisig

Wer steckt hinter der Petition? Countdown 2030 ist ein Verein von Architekturschaffenden, die sich für eine nachhaltige und zukunftsfähige Baukultur einsetzen. Die Petition wurde im Rahmen der Ausstellung “Die Schweiz: Ein Abriss” im S AM Schweizerischen Architekturmuseum lanciert. Während der kurzen Sammelzeit von nur zwölf Wochen fielen in der Schweiz über 3,7 Mio. Tonnen Bauabfall an. Online haben 8’923 Personen die Petition unterzeichnet, 2’076 Unterschriften kamen in der Ausstellung dazu: 10’999 Personen fordern Bundesrat und Nationalversammlung zum Handeln auf. «Dass so viele Personen dieses Anliegen unterstützen, unabhängig von einer organisierten Kampagne oder politischen Organisation, ist ein starkes Zeichen an die Bundespolitik: Es ist jetzt Zeit, den unhinterfragten Abriss von Gebäuden und die massive Verschwendung von Ressourcen und Energie beim Bauen zu stoppen!», schreibt der Countdown 2030 in seiner Medienmitteilung. Nach dem deutlichen Zeichen der Basler Stimmbevölkerung für ambitionierere Klimaziele am vergangenen Wochenende bleibt nur zu hoffen, dass man auch in Bundesbern die Zeichen der Zeit erkennt. Ob man ausserhalb der urbanen Basler Bubble die Dringlichkeit eines radikalen Umdenkens verstanden hat, bleibt dennoch fraglich.

Quelle: Verein Countdown 2030

 

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