Wettbewerb lanciert: Projekt für den Rosentalturm wird gesucht

0

«Wohnungen zahlen netto am besten ein», sagte Jonas Scharf, Managing Director Venues MCH, an einem Podium im vergangenen Jahr. Er als Messebetreiber wünsche sich zwar eigentlich ein Hotel mit 3000 Zimmern auf dem Areal. Im Hochhaus, das anstelle des Rosental Parkings entstehen soll, würde ein Teil davon realisiert werden. Das Projekt dazu soll in einem Architekturwettbewerb erkoren werden, wie Scharf damals bestätigte: «Es ist ein offener Wettbewerb vorgesehen.» Der besagte Wettbewerb wurde soeben lanciert. Leider eingeladen und nicht offen. Schade, wie wir finden. Das Teilnehmerfeld ist hingegen hochkarätig.

Der «Rückschritt» auf ein konventionelles, risikoarmes Verfahren hat vielleicht mit der Projektorganisation zu tun: Die MCH Messe Basel und die HRS Real Estate haben eine Kooperationsvereinbarung für die Entwicklung, Finanzierung und Realisierung des Projekts Rosentalturm auf dem Areal des bestehenden Parkhauses der Messe Basel unterzeichnet. HRS Real Estate war im Auftrag der MCH Messe Basel als Totalunternehmen für die Realisierung der 2013 in Betrieb genommenen Halle 1 Süd verantwortlich und übernimmt beim Projekt Rosentalturm die Gesamtleitung für die weitere Projektentwicklung, die Suche und Auswahl der Investoren sowie die Realisierung und Vermarktung. Das ökonomische Risiko soll offensichtlich minimiert werden. Ob das gute Architektur garantiert?

Testplanung Rosentalturm © Buchner Bründler

Nachdem der Grosse Rat des Kantons Basel-Stadt im Juni 2020 den Bebauungsplan genehmigt hat, wird nun in Zusammenarbeit mit dem Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt und mit Unterstützung der Zürcher Planungsspezialisten Planpartner «ein Projektwettbewerb in Anlehnung an die Ordnung SIA 142 durchgeführt». Stellt sich die Frage, wieso nur eine Anlehnung erreicht wurde. Die Messe, welche zu 49% der öffentlichen Hand gehört, sollte hier eine Vorbildrolle einnehmen. «Ziel dieses Verfahrens ist die Evaluation eines architektonisch hochstehenden und wirtschaftlichen Projekts mit einem überzeugenden städtebaulichen Gesamtkonzept, welches die Grundlage für die Realisierung des Rosentalturms bilden wird.» Wir sind gespannt. Folgende Architekturbüros sind zur Teilnahme am Projektwettbewerb eingeladen:

  • Buchner Bründler Architekten, Basel
  • Burkard Meyer Architekten, Baden
  • Manuel Herz, Basel
  • Herzog & de Meuron, Basel
  • Michael Meier und Marius Hug Architekten BSA, Zürich
  • Morger Partner Architekten, Basel
  • Armon Semadeni Architekten GmbH, Zürich

Leider gingen die Nachwuchsteams vergessen… und von Architektinnen geführte Büros ebenso. Das Beurteilungsgremium unter dem Vorsitz von Thomas Hasler setzt sich aus «nationalen Expertinnen und Experten zusammen». Die Resultate sind im Herbst 2022 zu erwarten. Nach der Baueingabe und dem Baubewilligungsverfahren ist der Baubeginn im Sommer 2023 vorgesehen. Ob der Bau eines Wohnhochhauses in Anbetracht der Klimakrise überhaupt noch sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt geschrieben. Dasselbe gilt für den Abbruch der wunderbaren Betonstruktur des Parkhauses. Wir bleiben dran – und werden kritisch berichten.

Quelle: www.mch-group.com

 

Comments are closed.