PETITION GAV ARCHITEKTUR

Staehelin Meyer: Basler Lieblingshäuser

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KennerInnen wissen: An der unscheinbaren Frobenstrasse im Gundeli wird gute Architektur gemacht. Jonas Staehelin und Stephan Meyer heissen die Architekten, die hier ihr Büro haben. Ihre Bauten zeugen von grosser Sorgfalt, Liebe zum Detail und hoher Präzision. Zuletzt bewiesen sie beim Neubau der Pumpstation Lange Erlen ihr Können. Wir wollten von den beiden wissen: Welche Bauten am Rheinknie inspirieren euch? «Was für eine schwierige Aufgabe, sich auf drei zu begrenzen, es gibt wahnsinnig viele gute aber auch vergessene Bauten hier», hiess die erste Antwort. Doch dann folgte eine Auswahl, die einen Klassiker, eine Ikone und eine Entdeckung umfasst.

1. Prattelerstrasse 29, 1984
Hepp und Graf Bauingenieure

© Staehelin Meyer

Ein Infrastrukturbau. Begrenzt durch ein Geflecht von Brücken, Strassen und Geleisen, scharf durch den Perimeter definiert, an der Autobahnabfahrt Grosspeter. Die Autokolonne schiebt sich träge daran vorbei, und es stellt sich die Frage, wo beginnt das Gebäude, wo die Brücke, wo die Mauer? Und wer bewirtschaftet die Restflächen und pflegt die Bäume?

 

2. Kollegienhaus der Universität Basel, 1937-1939
Roland Rohn

© Staehelin Meyer

Der einzigartige überdachte Raum am Petersplatz. Die sanfte Rundung aus Travertin – den Strom der Studierenden zum Eingang leitend – verleiht den Stützen Anmut, die Fuge verleiht dem Baukörper Leichtigkeit. Vorhalle und Stufen werden rege genutzt.

 

3. Zentralstellwerk SBB, 1998-1999
Herzog & de Meuron

© Staehelin Meyer

Mit dem Zug ankommend markiert das Stellwerk: hier beginnt Basel. Auch dieses Gebäude präzise an der Perimetergrenze, scheinbar geschliffen durch die vorbeifahrenden Züge. Durch die subtile Verformung des Köpers verändert sich das Erscheinungsbild beim Passieren mit Zug, Tram oder Velo laufend. Die Analogie zu Schiene, Weichen und Spulen definiert das Kleid.


Text und Fotos: Jonas Staehelin und Stephan Meyer
www.staehelinmeyer.ch

 

 

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