Luca Selva: «Das sind sehr persönliche Begegnungen mit der Kunst, die in einem Museum nicht möglich sind.»

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Das Schönthal ist ein bemerkenswerter Ort. Malerisch in die Juralandschaft eingebettet, befindet es sich in einer Talsohle nördlich von Langenbruck. Was früher ein Benediktinerkloster war, ist heute ein Ort der Kunst und Kultur. Für die Wiesen und Wälder des Schönthals schufen zahlreiche Künstler:innen ortsspezifische Skulpturen. «Das Schönthal ist besonders,» sagt Luca Selva. Der Basler Architekt präsidiert seit drei Jahren im Ehrenamt den «Verein Kloster Schönthal». Unser Redaktor Lukas Gruntz sprach mit ihm unter anderem über den Zauber des Ortes, das Zusammenspiel von Landwirtschaft und Kunst, den Klang des Ortes – und die diesjährige Ausstellung von Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger.

Das Portal der Klosterkirche aus dem ausgehenden 12. Jahrhundert

Architektur Basel: Wann wurdest Du persönlich das erste Mal auf das Kloster Schönthal aufmerksam?

Luca Selva: «Das allererste Mal war an einer BSA-Besichtigung im Jahre 1999, bei der das von den Kollegen Martin Erny und Karl Schneider gebaute Pächterhaus mit der renovierten Kirche gezeigt wurde. Mich beeindruckte insbesondere die Kirche, die bis dahin eigentlich ein Stall war, eine Remise für landwirtschaftliche Geräte, nachdem sie ab dem 17. Jahrhundert als Ziegelei gedient hat. Die beiden Architekten haben mit ihrer Intervention dem sakralen Raum seine Würde zurückgegeben. Das braucht es, um Kunstausstellungen zu zeigen. Bei der Renovation sind Fresken aus dem 14. Jahrhundert gefunden worden, allen voran eine Freske des heiligen Christophorus im Dachbereich der Kirche. Der Ort selbst hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Das Schönthal ist besonders. Es gibt wenige ähnliche Orte, vielleicht die Insel Hombroich, wo man in einem echten Naturraum Kunst erleben kann.»

Welche kulturelle Bedeutung hat das Kloster, das 1145 erstmals urkundlich erwähnt wurde?

«Tatsächlich wurde es damals aufgrund einer Stiftung eines Adelsgeschlechts von Adalbero von Froburg aufgrund einer Marienerscheinung gegründet und 1145 erstmals urkundlich erwähnt. Es war bis 1300 ein sogenanntes Doppelkloster: Männer und Frauenorden der Benediktiner lebten in getrennten Gebäuden an demselben Ort. Der Kirchenbau selbst ist ein bedeutender romanischer Sakralbau, der älteste der ganzen Region. Das Portal aus dem ausgehenden 12. Jahrhundert wird derselben Handwerkergruppe wie derjenigen der Galluspforte des Basler Münsters zugeschrieben. 1525 wurde das Kloster im Zuge der Wirren von Reformation und Bauernkriegen von den Baselbieter Bauern gestürmt – und 1529 nach Beschluss des Rates von Basel säkularisiert. Danach wurde es im 17. Jahrhundert zu einer Ziegelei samt Brennofen. ab 1840 gelangte es in Privatbesitz, wurde zu einem Landwirtschaftsbetrieb und diente Basler Familien als Sommersitz.»

Freske des heiligen Christophorus im Dachbereich der Kirche

Es bestand also immer auch ein starker Bezug nach Basel?

«Ja. Erwähnenswert ist auch Lucius Burckhardt, dessen Familie das kleine Schönthal – also das Nachbarhaus – gehörte. Auf der Terrasse mit Blick auf den Belchen hat er wohl an seinen Spaziergangwissenschaften gearbeitet. Das Schönthal war immer auch ein kultureller Ort.»

Zurück an den Anfang: Wie ging es nach Deinem ersten BSA-Besuch weiter?

«Später habe ich John Schmid, der Spiritus Rector und Gründer des Schönthals, in einer Kunstkommission kennengelernt. Und er hat mich dann sehr bald gefragt, ob ich nicht Lust hätte, im Stiftungsrat eine Verantwortung für die Entwicklung des Skulpturenparks zu übernehmen. Ich wurde vorerst zum Vizepräsidenten, wobei mir klar war, dass ich irgendwann als Nachfolger agieren müsste, was vor drei Jahren so geschah.»

«Skulpturenkunst in einer landwirtschaftlich genutzten Landschaft zu zeigen – also Kühe und Schafe, die sich an den Skulpturen kratzen – ist eine der grossen Besonderheiten hier im Schönthal.»

Luca Selva © Armin Schärer

Luca Selva © Armin Schärer

Damit hast du eine grosse Verantwortung übernommen. Welche Trägerschaft steckt hinter dem Schönthal?

«Uns war eine langfristige Lösung wichtig. Die Kirche, Kunstausstellungen und der Gutsbetrieb mit seinen 100 Hektaren waren ursprünglich in der Verantwortung der Stiftung Kloster Schönthal. Wir suchten einen starken Partner, den wir in der Stiftung Edith Maryon fanden. Diese übernahm das Eigentum – und damit die Verantwortung für die Bauten und den Gutsbetrieb. Unsere Stiftung wurde zum ehrenamtlichen Verein, der sich in erster Linie um das Kulturelle und die Kunst sorgt. So wollen wir den Austausch über Kunst und Kultur im Dialog mit einem wunderbaren Ort lebendig halten.»

Landwirtschaft und Kunst sind eine besondere Kombination. Wie funktioniert das?

«John Schmid hat schon vor der Übergabe an die Stiftung Edith Maryon einen Demeter-Betrieb etabliert. Wichtig war die Vorstellung, dass Kunst immer in einer gesunden Natur gezeigt werden sollte. Die traditionelle Landwirtschaft mit all ihren Kunstdüngern und Pestiziden war schädlich für den Ort. Deshalb war die Umstellung enorm wichtig. Skulpturenkunst in einer landwirtschaftlich genutzten Landschaft zu zeigen – also Kühe und Schafe, die sich an den Skulpturen kratzen – ist eine der grossen Besonderheiten hier im Schönthal.

Was ist Dir als Vereinspräsident wichtig?

«Es geht uns nicht um Besucherzahlen. Wenn an diesem Ort zu viele Leute sind, geht der Zauber verloren. Der Ort muss seine Ruhe bewahren. Ein intimer Austausch mit der Kunst ist eine besondere Qualität des Schönthals. Diese Qualitäten soll der Ort in die Zukunft tragen. Dabei soll die Basis jener, welche diesen Ort unterstützen wollen, verbreitert werden und weiterhin eine solide Finanzierung gesichert werden». Wir werden auch in Zukunft interessante, herausfordernde Programme entwickeln, unter der Trias ‘Himmel Erde Kunst’ im Jahreslauf zu verschiedensten Veranstaltungen einladen. Wir wollen die Qualitäten des Ortes für viele sichtbar werden lassen und den stillen Ort in die Zukunft weitertragen.»

Was macht den erwähnten «Zauber» des Schönthals aus?

«Viele reden von einem Kraftort. Für mich ist das Zusammenspiel von Kunst und Natur hier einzigartig. Wenn man sich auf dem Skulpturenpfad befindet und einem Werk von Ulrich Rückriem, Nicola Hicks oder einer gut versteckten Skulptur von Miriam Cahn begegnet, hat das eine ganz besondere Kraft. Das ist nur in so einem Setting möglich. Mir sind keine anderen Orte bekannt, wo das in einer ähnlichen Qualität passiert. Das ist ein Zauber, der davon lebt, dass man ihn erlebt und entdeckt.»

«Im Schönthal geht es einem immer viel besser, wenn man geht, als wenn man kommt. Der Ort mit seiner Landschaft gibt einem etwas zurück.»

Luca Selva © Armin Schärer

Luca Selva © Armin Schärer

Der Zauber lebt vom unmittelbaren physischen Erlebnis, der Kunst, der Landschaft und der Klosterarchitektur. Ist das in Zeiten, wo wir uns stark im digitalen Raum bewegen, viel Bildschirmzeit haben, eine Qualität, die an Bedeutung gewinnt?

«Ich denke schon. Im Gästebuch der Herberge kriegen wir die wunderbarsten Rückmeldungen. Leute, die schreiben, dass was sie im Schönthal erlebt haben, ihnen so schon lange nicht mehr widerfahren sei. Im Schönthal geht es einem immer viel besser, wenn man geht, als wenn man kommt. Der Ort mit seiner Landschaft gibt einem etwas zurück.»

Man kann im Schönthal auch übernachten. Für wen ist die Herberge gedacht?

«Die steht allen offen. Es gibt fünf Zimmer, die man jederzeit buchen kann. Man teilt sich das Badezimmer. Man ist dem Luxus entzogen – hat dafür den riesigen Luxus der Landschaft und Kunst. Man schläft neben einem Kunstwerk von Miriam Cahn, David Nash oder Martin Disler und isst in einer alten Bauernküche. Das ist einzigartig. Für viele Menschen – seien es Künstler oder Musiker – ist das Schönthal ein wichtiger Rückzugsort. Es gibt auch viele Büros, die dort ihre Retraiten abhalten, was – aus eigener Erfahrung – dank der Kraft des Ortes zu guten Ergebnissen führt.»

Schnittwerk-Skulptur von Miriam Cahn

Ein wichtiger Teil des Schönthals ist, wie bereits erwähnt, der Skulpturenpark. Zurzeit säumen fast 40 Werke von über 30 Künstlerinnen und Künstlern die Wege und Pfade. Wie war die Entstehung? Und wie wurde der Skulpturenpark kuratiert?

«Das ist sehr intuitiv entstanden. John Schmid – der Gründer und Stifter des Skulpturenparks – hatte verschiedene Künstler:innen im Blick und hat der Park Schritt für Schritt entwickelt. Viele Arbeiten sind ortspezifisch: Beispielsweise ist die Skulptur von Miriam Cahn als Schnittwerk an einem Baum entstanden. Mittlerweile ist sie fast wieder zugewachsen. Andere Werke wurden im Auftrag für einen bestimmten Ort geschaffen. Ich denke an Nicola Hicks, deren Arbeit ‘Recovered Memory’, mitten im Wald steht oder der ‘Marker Stone’ von Ian Finlay Hamilton oder die Arbeit von Erik Steinbrecher ‘Dear Slug’ an einem Baumstamm.»

Sind alle Werke Open Air?

«Nein, es gibt zum Beispiel die Inschriften im Christophorus-Saal von Ian Hamilton Finlay. ‘Twelve Sentences’. Dann die Arbeit ‘Cowshed Ellipse’ von Richard Long in einer Feldscheune am Waldrand: ein Steinoval umgeben von Lehmwänden. Eine einzigartige Umgebung für diese so stille Arbeit.»

Ian Hamilton Finlay. ‘Twelve Sentences’

Ian Hamilton Finlay: ‘Twelve Sentences’

Richard Long hat mich persönlich besonders berührt.

«Tatsächlich berichten viele Leute, dass sie immer, wenn sie im Schönthal sind, zu Richard Long gehen und nachher dort auf die Terrasse sitzen und in die Landschaft schauen. Das sind sehr persönliche Begegnungen mit der Kunst, die in einem Museum nicht möglich sind.»

Stichwort Museum: Gab es auch schon Anfragen von Museen, die Werke aus dem Schönthal ausleihen wollten?

«Nein, an Leihgaben kann ich mich nicht erinnern. Die meisten Skulpturen sind auch nicht besonders mobil. Sehr oft haben wir hingegen Angebote für Schenkungen von Skulpturen – sei es von Künstler:innen selbst oder bei Erbgängen. Da war noch kaum je etwas dabei, was den Skulpturenpark qualitativ ergänzt hätte. Wir sagen also meistens ab.»

Skulptur von Richard Long im Kloster Schönthal

Das tönt kompromisslos.

«Ja. Wir müssen unseren Weg kompromisslos gehen – da waren wir uns alle immer einig. Wenn wir etwas machen, machen wir es richtig. Sonst lassen wir es sein. Wir lassen uns nicht in ein allzu enges Korsett zwängen. Wir vermeiden eine institutionelle Routine – arbeiten entsprechend mit wenig Budget. Getragen werden wir von den Freunden und Freundinnen des Schönthals, von Donatorinnen und Donatoren und aus den Erträgen der Herberge und des Retraitenbetriebs. Als Freundin oder Freund darf man für einen kleinen Beitrag Teil der wunderbaren Welt des Kloster Schönthals werden.»

Soll der Skulpturenpark überhaupt weiterwachsen? Verfolgst Du als Präsident da ein bestimmtes Ziel?

«Nein, es gibt kein Ziel. Es gibt einen Weg. Viele Ort können dank der Kunst anders wahrgenommen werden. Wir realisierten vergangenes Jahr eine Arbeit mit Barbara Schnetzler, eine Arbeit ‘Belchendreieck 3:4:5’, welche die drei Belchen – also den Grand Ballon und die Belchen in Deutschland und der Schweiz in eine präzise Beziehung setzt, respektive diese Beziehung physisch erlebbar macht. Das sind drei Steine aus dem jeweiligen Berg, die im realen Verhältnis zueinander stehen. Zurück zur Frage: Wir haben kein definiertes Ziel. Wir schliessen es aber überhaupt nicht aus, dass sich der Skulpturenpark erweitert. Dabei geht es immer darum, mit einer präzisen Arbeit einen neuen Aspekt der Landschaft zu eröffnen.»

«Wie schafft man es, eine nächste Generation einzubinden? Die Frage der Zukunft beschäftigt uns sehr. Wir sind der Überzeugung, dass es aus jeder Generation neue Impulse braucht.»

Luca Selva © Armin Schärer

Luca Selva © Armin Schärer

Seid ihr dabei auch im inhaltlichen Austausch mit anderen Skulpturenparks – sei es Hombroich oder Not Vital in Sent?

«Ja, es gibt einen Austausch. Zum Beispiel mit dem Yorkshire Sculpture Park, wo Vergleichbares entstanden ist. Not Vital hat eine Arbeit bei uns realisiert. Was uns mit anderen Parks verbindet, ist die Herausforderung der Generationenfrage: Wie schafft man es, eine nächste Generation einzubinden? Die Frage der Zukunft beschäftigt uns sehr. Wir sind der Überzeugung, dass es aus jeder Generation neue Impulse braucht.»

Mehrheitlich sind die im Schönthal vertretenen Künstler:innen bereits etabliert. Inwiefern besteht die Absicht, in Zukunft stärker jüngere Positionen einzubeziehen?

«Das passiert bereits. Wir haben ein Artist-in-Residence-Programm. Wir geben einem jungen Künstler oder einer jungen Künstlerin die Gelegenheit im Kunststall zu arbeiten, im Kloster zu leben und ihre Werke bei uns auszustellen. Mirko Baselgia war 2016 einen langen Sommer bei uns. Er hat einen Murmeltierbau mit dem Titel ‘Endoderm (Marmot Burrows)’ ausgegossen, der seitdem in der Krypta ausgestellt ist. Eine wunderbare Arbeit. Es gibt unten am Bach eine Arbeit ‘Roots’ von Josua Wechsler, die 2019 während der Residenz im Schönthal entstanden ist. Vergangenes Jahr war, wie erwähnt, Barbara Schnetzler zu Gast. Sie hat viel mit Ton gearbeitet, der in verschiedensten Formen im Schönthal zu finden ist. Sie hat das Material als Relief oder Textur auf Wänden verarbeitet. Diese Arbeiten sind sehr stark aus dem Ort heraus entstanden. Mit dem Artist-in-Residence-Programm gelingt die wichtige Verbindung über die Künstlergenerationen hinweg.»

Wie kann man sich für das Programm bewerben?

«Wir haben es jeweils im Kunstbulletin ausgeschrieben. Wir versuchen Künstler:innen zu identifizieren, die mit dem Ort umgehen können. Man ist viel Einsamkeit ausgesetzt im Schönthal. Das ist herausfordernd, an diesem stillen Ort sich aufzuladen.»

Die Einsamkeit hilft, sich bewusst auf die Landschaft einzulassen, sie auf sich wirken zu lassen. Mich beeindruckte im Schönthal die Landschaft als besonderer Klangraum. Zur Kultur gehören ja auch der Klang und die Musik. Inwiefern spielen sie im Schönthal eine Rolle?

«Eine sehr grosse Rolle. Bei der Ausstellungseröffnung gibt es immer Musik. Bei der vergangenen Rückriem-Ausstellung hatten wir einen jungen Tonkünstler – Aref Imer – ins Schönthal eingeladen. Er hat mit elektronischen Kompositionen wunderbare Klangräume erzeugt. Er arbeitete mit Tonaufnahmen vom Ort, die er überarbeitet und verfremdet hat. Im Kirchenraum finden zudem oft Konzerte statt. Die Akustik ist sehr gut. Spannend ist auch der Klang des Tierreiches: Gerade im Frühjahr besuchen uns viele Ornithologen. Dank der Aufwertung der Landschaft besteht eine grosse Vielfalt an Vögeln. Im Schönthal hört man ganz besondere und gerade im Frühjahr seltene Vogelgesänge.»

Tempel von Rückriem, Granit, 1987

Gibt es auch klingende Kunst?

«Es gabt eine Arbeit von Signer, wo – in regelmässigen Abständen – Explosionen stattfanden. Die mussten wir dann abstellen. Aus Gründen des Landschaftsschutzes – und der guten Nachbarschaft. Eine andere Arbeit von Walter Fähndrich ‘Music for Twilight’ spielt unter den drei Linden auf dem Skulpturenweg jeden Abend eine Melodie in wechselnden Tonfolgen.»

Die diesjährige Ausstellung konzipierten Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger. Was ist ihre Beziehung zum Schönthal?

«Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger haben eine schöne Arbeit auf dem Hofgut im Innern eines ausser Betrieb gesetzten Silos geschaffen. Eine Hommage an das Wildschwein. Ein Mobile bestehend aus Fundstücken, wie Wildschweinknochen und vielen weiteren Dingen des Ortes. Die beiden haben seit über 15 Jahren in Langenbruck im ehemaligen Kinderheim ihren Wohn- und Arbeitsort, wo auch John Schmid für eine Zeit seinen Wohnsitz hatte, so entstand eine verbindende Freundschaft zu John und zum Ort, die sich auch auf mich übertrug.»

Die neue Ausstellung verspricht gemäss Ankündigung “anders zu werden”. Wieviel kannst Du uns verraten?

«Für die beiden war es wichtig, dass sich das Schönthal mit dem Dorf und der ganzen Region vernetzt. Dabei steht das Kloster als ehemaliger Pilgerort im Vordergrund. Sie wollen diese Geschichte reaktivieren. Sie machen mit ihrem Projekt ‘Soziale Plastik’ im Sinne von Joseph Beuys. Sie stellen das Brot in den Mittelpunkt: Denn Brot ist Leben. Es wird ein Weizenfeld angepflanzt und Brot gebacken. Es gibt in der Kirche einen Salz-Altar, Wasser-Altar, Brot-Altar und viele Unteraltare. Einmal im Monat finden Brotbacktage statt. Die Ausstellung beginnt am 27. April um 12:00 auf dem Dorfplatz in Langenbruck mit einem Pilgerfest. Von dort startet die Teigprozession. Das ganze Dorf ist dabei. Man darf sich auf viel Klamauk freuen. Das wird ein richtiges Volksfest.»

Was hat es dabei mit dem «eiligen Geist» auf sich?

«Das ganze steht unter Motto: «Der eilige Geist kommt zur Ruhe.» Das ist eine Skulptur, eigentlich ein Maskottchen, das Gerda und Jörg irgendwo auf der Welt gefunden haben und der sie einen Hut aus Eierschalen aufgesetzt haben. Im Gleis 7 am Bahnhof Olten steht es während der Ausstellung dieses Maskottchen in einer Vitrine. Das Ziel ihrer Arbeit ist die Verbindung der Stränge von Geschichte und Gegenwart. Letztlich wird das Schönthal dank neuen Verknüpfungen und Prozessen gestärkt werden.»

Darauf sind wir gespannt. Herzlichen Dank für das Gespräch.


GERDA STEINER & JöRG LENZLINGER
DER EILIGE GEIST KOMMT ZUR RUHE
In der Klosterkirche vom 27.4.2024 bis 3.11.2024

Die diesjährige Ausstellung des Kloster Schönthal verspricht anders zu werden: Mit dem installativen Grossprojekt «Der eilige Geist kommt zur Ruhe» des renommierten Schweizer Künstlerpaares Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger verwandelt sich das Kloster Schönthal und seine Umgebung vom 28. April bis 3. November 2024 auf einzigartige Weise erneut zu einem Pilgerort.

Info: Teigprozession und Pilgerfest

Samstag, 27. April 2024, 12 Uhr bis 24 Uhr
Treffpunkt 12 Uhr vor der Gemein­de­ver­waltung
Kräheggweg 1, 4438 Langenbruck

Bringe deinen Teig!
Im Kloster Schönthal warten heisse Öfen.
Ohne Anmeldung, wir gehen 2 km zu Fuss

Weitere Infos:
www.eiligergeist.ch
www.schoenthal.ch

 

 

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