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Vécsey Schmidt Architekten: Basler Lieblingshäuser

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Der Strauss der Basler Lieblingshäuser wird immer bunter – und reichhaltiger. Nach den Beiträgen von Truwant + Rodet und Clauss Merz haben wir Susann Vécsey und Christoph Schmidt nach ihren drei Lieblingen gefragt. Ihre Antwort umfasst ein schlichtes Wohn- und Geschäftshaus, ein poetisches Lagerhaus und ein bürgerliches Etagenwohnhaus. Es sind mitunter Bauten, deren besondere Qualitäten erst auf den zweiten Blick ersichtlich werden. In diesem Sinne ist die Auswahl auch als Aufforderung zu verstehen, unsere gebaute, alltägliche Umwelt genauer zu beobachten. Es gibt in unserer Provinzweltstadt noch viel zu entdecken. Also: Augen auf!

 

1. Wohn- und Geschäftshaus
in der St. Johanns-Vorstadt 38, Basel

Wohn- und Geschäftshaus in der St. Johanns-Vorstadt 38, Basel © Vécsey Schmidt Architekten

In der langen Reihe der rheinseitigen Häuser der St. Johanns-Vorstadt steht dieses eine Haus, dem das Klassische und Moderne gleichermassen innewohnt. Ganz selbstverständlich vermittelt es volumetrisch zwischen Strasse, seitlich liegendem Platz und Uferpromenade; es fügt sich mit Satteldach ein in die Strassenflucht der Vorstadthäuser und zeigt sich zum Rhein hin aufgrund seiner Terrassen kubisch-skulptural. Ein wunderschönes Haus mit einer Vielfalt an Räumen, was über die Fenster subtil zum Ausdruck kommt. Ein Hauch Adolf Loos in Basel. 

 

2. Lagerhaus in der Hafenstraße 19, Basel

Lagerhaus Hafenstrasse 19 © Vécsey Schmidt Architekten

Dieses bemerkenswerte Lagerhaus an der Hafenstrasse wirkt auf den ersten Blick massig und schwer. Erst auf den zweiten Blick wird die feine Plastik des Fassadengerippes erkennbar, welche aufgrund der bündig aufgemauerten, trapezförmigen Backsteinausfachung nur als flächige Andeutung erscheint. Ebenfalls bündig in die Fassade eingelassene, mit Spiegelgas bestückte Fensterschlitze bilden die Geschosse ab und beleuchten diese von oben. Eine Serie übereinander angeordneter Türen mit auskragenden Plattformen sowie Betonvordächer über dem Erdgeschoss erzählen von einer Nutzung des Be- und Entladens. 

 

3. Etagenwohnhaus am Viadukt, Basel

Etagenwohnhaus am Viadukt © Vécsey Schmidt Architekten

Das stattliche Grossstadthaus reagiert mit der Gebäudevolumetrie weich und nahezu biegsam auf die komplexe Topografie am Viadukt. Alle Register des Wohnungsbaus werden gezogen: mit Erkern, Balkonen, Loggien, Terrassen wird die Kubatur modelliert, mit Gesimsen und Lisenen die Fassade gegliedert, mit bewegten Raumabfolgen die innere Grosszügigkeit zelebriert. Die eigentliche Innovation, mit gestapelten Maisonette-Wohnungen eine Alternative zum Wohnen im Einfamilienhaus zu bieten, wird leicht übersehen; In Basel stand dieses Immeuble-Villas schon, ehe Le Corbusier den Begriff 1922 dafür prägte.


Text und Fotos: Susanne Vécsey und Christoph Schmidt
www.vsarch.ch

 

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