Es war ein fulminanter Auftakt: Mit dem Wettbewerbsgewinn für den Pavillon im Schützenmattpark machten die jungen Barcelo Baumann Architekten 1999 erstmals auf sich aufmerksam. Seither folgten diverse Wohn-, Gewerbe- und Schulbauten. Besonders nennenswert sind das Lehmhaus in den Merian Gärten und das Haus Klemm in Riehen – über das wir auf Architektur Basel in einem Artikel ausführlich berichteten. Wir haben Jordi Barceló und Katrin Baumann nach ihren Basler Lieblingshäusern gefragt. Die Auswahl umfasst drei Wohnbauten: Zwei Klassiker und eine Entdeckung.

1. Allschwilerstrasse 106, Diener & Diener, 1986

© Barcelo Baumann Architekten

Schon lange eine Ikone für uns. Direkt am Einschnitt der Bahnlinie nach Frankreich, trashig und schmutzig von den vorbeifahrenden Zügen und dem nahen Verkehr. Brandwand und Treppe zum Damm – Atmosphäre fast wie in Berlin. Spannungsvolle Montage der beiden gestapelten Typologien, stehende Proportionen über dem kräftigen Sockel. Feine Details, viel Appeal.

2. Klingentalgraben, Max Schnetz, 1971

© Barcelo Baumann Architekten

Auch schon lange ein Liebling. Wie eine exotische Insel im Strassenzug. Selbstbewusst, schmal und hoch steht die kräftige Betonstruktur. Grosse Fenster mit Sicht über die Kaserne zum Rhein und auf die Stadt. Spannungsgeladener Abschluss der Dachge-schosse, erfrischende und wunderbar proportionierte Architektur-Skulptur, immer noch modern und vielleicht zeitlos schön.

3. Lothringerstrasse 23, Florian Baldini, 1959

© Barcelo Baumann Architekten

Als zurückgesetzter Solitär eine Ausnahme in der sonst geschlossenen Blockrand-struktur. Grosses Volumen auf Stützen mit rhythmisiertem, grafisch gegliedertem Fassadenraster. Freigespielte Erdgeschossnutzung mit Zugängen über die breite begrünte Vorzone. Je nach Licht wähnt man sich für einen kurzen Augenblick in einer südlichen Metropole. Wohltuend warme Stimmung mit Ausstrahlung ins Quartier. Viel schlummerndes Potenzial.

Texte / Fotos: Jordi Barcelo und Katrin Baumann
www.barcelobaumann.ch