Titus-Kirche von Benedikt Huber | Basler Baukultur entdecken. No 21

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In den 1950er und 1960er Jahren gehörte der Kirchenbau zu den bedeutendsten architektonischen Aufgaben. Der Wandel in der Liturgie und die Offenheit für neue architektonische Formen brachte eine Vielzahl individuell gestalteter Kirchen hervor. Die evangelisch-reformierte Titus-Kirche vereinigt Kirche, Pfarrhaus, Gemeinderäume und Platzanlage. Die asymmetrische Baugruppe ist mit grosser Sorgfalt in ihre Umgebung einfügt, behauptet sich aber auch als eigenständiger Ort. Zwei eingeschossige, L-förmige Gebäudeflügel von ungleicher Grösse umfassen den sich nach Süden öffnenden Vorplatz. Hinter dem Ostflügel schliesst sich die Kirche an. Die rückseitigen Fassaden sind höher und geschlossener und behaupten so eine gewisse Distanz zu den sie umgebenden Wohnbauten gleicher Grösse. Die Materialien Sichtbeton und dunkelgrauer Eternitschiefer prägen den äusseren Eindruck. Vom überdachten Portal mit den drei Holztüren gelangt der Besucher in die alle Gemeinschaftsräume erschliessende Längsachse, von dort durch eine dreiteilige Glastür in die Ecke des querliegenden Kirchenraums – die Schnittstelle der L-förmig um den Abendmahlstisch und die Kanzel angeordneten Bänke und Emporen (650 Plätze). Im hellen Raum mit seinen versetzt angeordneten, viele Durchblicke gewährenden Wänden verbinden sich die auch die übrigen Räumen prägenden Materialien zu einem ausgewogenen Eindruck: Sichtbeton, weiss bemalter und teils reliefartig geschichteter Sichtbackstein, schwarze Granitplatten und Tannenholz.

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Funktion: Kirche
Adresse: Im Tiefen Boden 75
Bauzeit: 1962–1964
Architekt: Benedikt Huber

Quelle: Faltblatt «Baukultur entdecken» / Schweizer Heimatschutz
Foto: © Bruno Thüring (Denkmalpflege Basel-Stadt)

 

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