Gartenbad Bachgraben von Otto und Walter Senn | Basler Baukultur entdecken. No 3

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Unsere Serie führ uns ins Gartenbad Bachgraben. Es handelt sich um das jüngste der drei Basler Freibäder (1930, Eglisee von Julius Maurizio; 1954, St. Jakob von Max Rasser und Tibère Vadi). Seine Architektur steht in der Tradition der Klassischen Moderne, die Otto Senn (1902-1993) mit seinem seit 1934 entstandenen Werk auf hohem Niveau fortschrieb, teils in Zusammenarbeit mit seinem Bruder Walter Senn (1906-1983). Die Anlage überzeugt durch die raumgreifende, wohlproportionierte Qualität der Architektur. Die Flachdachbauten aus Sichtbeton sind gekennzeichnet durch repetitive Strukturen, eine klare, nach Gebäudetyp variierte Formensprache sowie spärlich gesetzte Farb- und Materialkontraste. Sie zeigen offene und geschlossene Fassaden, Treppenseiten oder Dachabschnitte, die Kombination schlanker und kräftiger Formen sowie starke Kontraste zwischen Beton und Teilen aus natursichtigem Holz oder solchen mit einem blauen Anstrich.

Das fast rechteckige Gelände öffnet sich nach Süden. Sein Zentrum bilden die beiden Hauptbecken mit ihren verschiedenen Umrissen, die
durch die beiden Garderobentrakte L-förmig eingefasst werden. Den vorgelagerten, auf schlanken Stützen ruhenden Liegeterrassen
mit ihren breiten Brüstungen kommt eine ebenso begrenzende wie verbindende Funktion zu. Über sie wird das obere Kabinengeschoss
der kammartig angeordneten Flügelbauten erschlossen. Unter ihnen und in ihrer Fortsetzung verläuft der die Besucher leitende Weg, an dessen Enden das Restaurant und die Eingangshalle – eine weitausladende, vierteilige Pilzkonstruktion – stehen. Etwas abgesondert im Nordosten befindet sich das Schülerbad.

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Funktion: Gartenbad
Adresse: Belforterstrasse 135
Bauzeit: 1960-1962
Architekten: Otto und Walter Senn,
Ingenieur: Heinz Hossdorf

Quelle: Faltblatt «Baukultur entdecken» / Schweizer Heimatschutz
Foto: © Bruno Thüring (Denkmalpflege Basel-Stadt)

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