Villa von Rudolf Linder | Basler Baukultur entdecken. No 72

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Noch im Baubüro von Johannes Müller Staehelin entwarf Rudolf Linder 1886 für die Witwe Adèle Burckhardt- Bischoff dieses freistehende herrschaftliche Einfamilienhaus auf etwa quadratischem Grundriss, an welches in der Folge eine Dependance mit Remise, Stall und Kutscherwohnung angebaut wurde. Linder kombinierte bei diesem zweigeschossigen und dreiachsigen Bau mit Mansarddach hell- und dunkelroten Backstein mit grünlichem Sandstein, farblich der wenig früheren Sevogelschule vergleichbar. Nach der Normierung der Backsteingrösse verbreitete sich die Verwendung dieses preiswerten Materials schnell, und auch das dekorative Potential des Sichtbacksteins wurde geschätzt. Während Linder die Strassenfassade mit einem renaissancistischen Rundbogenportal unter geradem Gebälk symmetrisch anlegte, gab er der freistehenden Seite ein Risalit auf der rechten Achse, das ein gestufter Ziergiebel überhöht. Trotz deutlichem Bezug auf die Formenwelt der Renaissance spricht aus der rot gepunkteten Fassade des Risalits ein Vorschein verspielten Jugendstildekors.

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Funktion: Villa
Adresse: Hardstrasse 43 – 45
Bauzeit: 1886
Architekt: Rudolf Linder

Quelle: Faltblatt „Baukultur entdecken“ / Schweizer Heimatschutz
Text: © Rose Marie Schulz-Rehberg
Bild: © Céline Dietziker | Architektur Basel

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